Hamburg. Die Hamburg Port Authority hat Probleme mit dem Rückbau der alten Hubbrücke. Warum der Abbruch eine knifflige Sache ist.
Seit Jahren steht die neue Rethe-Klappbrücke im Hamburger Hafen in den Schlagzeilen: Erst wurde ihre Störanfälligkeit beklagt, dann stellten sich millionenschwere Mehrkosten ein. Nun hatte die für das Bauwerk zuständige Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) auch noch Probleme mit dem Rückbau der alten Hubbrücke, die vor fünf Jahren durch die neue Querung ersetzt wurde. Eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis. „Wir haben das Verfahren beendet. Es hatten sich auf die Ausschreibung hin nur drei Firmen beworben, deren Angebote unseren Mindestanforderungen nicht entsprachen“, so Projektleiter Jörg Kapusta.
Der Abbruch der Fundamente der alten Rethebrücke ist nämlich eine knifflige Sache: in 15 Metern Wassertiefe müssen neue Spundwände gesetzt und 8000 Kubikmeter Beton entfernt werden. Und zwar genau einen Meter neben der neuen Brücke, die sich in der Vergangenheit als sehr störanfällig erwiesen hat. Da bedarf es sehr qualifizierter und leistungsfähiger Firmen.
Abbau der Rethebrücke: HPA rechnet mit Auftragsvergabe im Herbst
Nun muss die HPA für die Auftragsvergabe eine Extrarunde drehen: nachdem die EU-weite Ausschreibung ergebnislos war, hat sie direkten Kontakt zu Unternehmen aufgenommen, von denen sie weiß, dass sie solche Spezialaufträge erledigen können. „Wir sind deshalb gar nicht so traurig darüber, dass die allgemeine Ausschreibung scheiterte“, so Kapusta. „Jetzt reden wir mit den Firmen, denen wir die Aufgabe zutrauen. Und wir werden keine Zeit verlieren.“
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Im Herbst rechnet die HPA mit einer Auftragsvergabe. Auch die Kosten würden im bekannten Rahmen bleiben, verspricht Kapusta. Zuletzt war bekannt geworden, dass der Abbruch der alten Rethebrücke 100 Millionen Euro kosten soll, 30 Millionen mehr als vorgesehen. Schon beim Rückbau des Oberbaus der alten Brücke, hatte die HPA Pech bei der Ausschreibung. Daraufhin montierten eigene Mitarbeiter die Stahlkonstruktion ab.