Hamburg. Vorstandschef Spohr nennt Bedingung. Flugzeugdienstleister mit Sitz in Hamburg kommt aus Verlusten raus – aber wohl nicht für lange.

Die Lufthansa steckt nach wie vor in der Krise. Im ersten Halbjahr sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesunken, teilte die Fluglinie mit. Der Kranich-Konzern meldete aber auch eine positive Entwicklung.

Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse um 70 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal, in dem die Corona-Krise ihren negativen Höhepunkt erreichte. Unterm Strich sah das Konzernergebnis für das bisherige Halbjahr mit minus 1,8 Milliarden Euro tiefrot aus – auch wenn sich der Verlust halbierte.

Lufthansa Technik überrascht mit einem Gewinn

Überraschende Zahlen lieferte Lufthansa Technik. Die Hamburger Tochter büßte bei 1,7 Milliarden Euro Umsatz zwar ein Viertel des Vorjahreswertes ein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern drehte aber von 193 Millionen Verlust in 101 Millionen Euro Gewinn. Doch das Fuhlsbütteler Unternehmen relativiert.

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„Das Zwischenergebnis ist nur eine Momentaufnahme, wenn auch eine erfreuliche“, sagte Lufthansa-Technik-Sprecher Jens Krüger dem Abendblatt. Zwar profitiere man von dem stärker werdenden VIP-Geschäft und der internationalen Aufstellung, weil das Geschäft zuerst in Asien, dann in Amerika und nun langsam auch in Europa anzieht. Jüngst gab es eine Verlängerung des Auftrags, die A380-Flotte von British Airways zu betreuen. Dies soll in Manila (Philippinen) geschehen. Verantwortlich für den Gewinn seien aber vor allem buchhalterische Effekte wie das Auflösen von Rückstellungen.

Unternehmen will an Sanierungskurs festhalten

In den nächsten Monaten werde es noch erhebliche Belastungen geben. „Dieses Jahr wird noch einmal hart und sehr wahrscheinlich in der Summe verlustreich“, sagte Krüger. „Deshalb müssen wir an unserem Sanierungskurs festhalten.“

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Das Personal schrumpfte weiter um zehn Prozent auf weltweit 21.467 Mitarbeiter. Aktuelle Zahlen für Hamburg gebe es derzeit nicht, hieß es. Im Frühjahr gab es dort rund 8000 Beschäftigte.

Verkauf muss mehr einbringen als künftige, mögliche Gewinne

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hält an den Verkaufsplänen für die Hamburger mit Einschränkungen fest. „Die Technik ist kein Nebengeschäft, sie ist Kern. Hier kommt bei uns – wenn überhaupt nur – ein Minderheitsverkauf in Frage“, so Spohr. Dieser müsste so viel einbringen, dass der verlorene Anteil der Gewinne der Technik überkompensiert werde. „Sonst verkaufen wir nicht.“