Hamburg. Bedarf ist groß – so groß, dass Lieferanten nicht hinterherkommen. Das Abendblatt hat bei den Einzelhändlern nachgefragt.

Auf die Möglichkeit, sich zu Hause selber zu testen, müssen die meisten Hamburger noch warten. Die großen Einzelhändler halten sich inzwischen bedeckt, wann es (wieder) Nachschub an in den Läden gibt. Das Abendblatt hat sich einmal umgehört, wann und wo es die Selbsttests gibt.

Auf Anfrage sagte eine Sprecherin der Drogerie-Marktkette Budnikowsky: „Wir starten nach Verfügbarkeit.“ Ursprünglich war der Verkaufsstart in dieser Woche vorgesehen. Auch dm nannte auf Nachfrage kein konkretes Datum. „Aktuell kommt es aufgrund der hohen Nachfrage nach Selbsttests bei den Herstellern zu Lieferverzögerungen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Christoph Werner dem Abendblatt.

Anders als geplant: Corona-Selbsttests nur im Online-Shop

dm hatte anders als geplant am Donnerstagnachmittag nur im Online-Shop ein Kontingent des Selbsttests der Firma Boson für 4,95 Euro pro Stück freigeschaltet, die bereits nach einigen Stunden ausverkauft waren. Auch bei Rossmann sollen die Tests so schnell wie möglich in den Regalen liegen. „Sofern der Lieferant den avisierten Liefertermin einhält, können wir die Corona-Selbsttests voraussichtlich zum Ende der Woche in unseren Verkaufsstellen sowie in unserem Online-Shop anbieten“, hieß es.

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Beim Discounter Aldi werden die Märkte den Angaben zufolge „schrittweise immer wieder mit neuer Ware beliefert“. Es könne aber auf Grund der hohen Nachfrage weiterhin sein, dass die Tests zügig ausverkauft und lokal nicht erhältlich seien. Lidl nannte noch keinen Termin für den Verkauf. Das Unternehmen wolle aber in Kürze wieder Selbsttests im Online-Shop anbieten. Darüber hinaus arbeite man mit Hochdruck daran, die Selbsttests auch in den Filialen anbieten zu können.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka will Testkits anbieten. „Wenn unsere Vorlieferanten ihre Zusagen einhalten, rechnen wir damit, dass wir Schnelltests im Laufe der nächsten Woche in die Märkte ausliefern können“, sagt eine Sprecherin von Edeka-Nord. Die Edeka-Tochter Netto will am 22. März mit Selbsttests an den Start gehen, die für 4,99 Euro direkt an der Kasse verkauft werden sollen.

Ein negativer Selbsttest hat im Gegensatz zum Schnelltest keine amtliche Gültigkeit – sondern ist vorerst nur ein individuelles Mittel, um einen Corona-Verdacht schnell zu erkennen.