Hamburg. Wenige Häfen sind wieder geöffnet – nur gehört die Hansestadt nicht dazu. Die Reederei fährt andernorts ab.

Kaum wollen die deutschen Kreuzfahrtanbieter ihre Fahrten zum Abklingen der Corona-Pandemie erhöhen, gibt es schon wieder eine Absage: Die Reederei MSC Cruises hat überraschend ihre Sommersaison ab Hamburg komplett gestrichen. Grund ist nach Angaben der Reederei, dass aktuell nur wenige Häfen in der Ost- und Nordsee für die Kreuzfahrt offenstehen.

„Aufgrund der reduzierten Anzahl der verfügbaren Häfen haben wir uns entschlossen, nur eine Route anzubieten, weil das Produkterlebnis nur mit Landgängen perfekt ist“, sagte der Deutschland-Geschäftsführer von MSC, Christian Hein. Und diese eine Route geht nicht ab Hamburg, sondern ab Kiel. Auch die geplanten Kreuzfahrten ab Warnemünde hat MSC abgesagt.

MSC Cruises streicht Kreuzfahrten ab Hamburg

Ursprünglich war vorgesehen, dass die mit 1750 Kabinen ausgestattete „MSC Preziosa“ zwischen dem 21. Juni und dem 12. September von Hamburg Kreuzfahrten zu den baltischen Hauptstädten oder in die norwegischen Fjorde startet. Insgesamt waren acht Abfahrten geplant. Stattdessen fährt die „MSC Seaview“ ab Kiel nach Visby, Stockholm und Tallinn.

Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein scheint ohnehin in Sachen Neustart ins Kreuzfahrtgeschäft die Nase gegenüber Hamburg vorn zu haben. Denn auch Marktführer Aida Cruises, mit Sitz in Hamburg und Rostock hat reagiert und zieht eines seiner zwei größten Schiffe, die „AIDAprima“ aus dem Mittelmeer ab. Auch sie soll die Sommersaison über Reisen ab Kiel anbieten.

Kreuzfahrten mit Costa ebenfalls nicht ab Hamburg

Wann Hamburg wieder zum Ziel wird, hat das Unternehmen bisher nicht mitgeteilt. „Wir stehen in den Startlöchern", heißt es lediglich. So müssen sich die Hamburger weiterhin mit einem Blick auf die „AIDAaura“ begnügen, die noch bis Ende des Monats bei Blohm + Voss im Trockendock Elbe 17 zu Wartungsarbeiten liegt.

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Auch der italienische Kreuzfahrtanbieter Costa wird diese Saison Hamburg nicht anlaufen. „In erster Linie ist es uns wichtig, unseren Gästen ein zuverlässiges Produkt mit realisierbaren Reiserouten anzubieten. So wie sich das aktuelle Szenario der Wiedereröffnung von Häfen und Destinationen in Europa darstellt, glauben wir, dass unser jetziges Programm mit dem Schwerpunkt Mittelmeer/Italien, sich am ehesten durchführen lässt“, sagte eine Sprecherin. „Deshalb haben wir für 2021 beschlossen, unser Nordeuropa-Programm zu streichen."