Hamburg. Das Unglück von Baltimore hat internationale Auswirkungen: Wie Hamburgs Traditionsreederei auf die Lage an der US-Ostküste reagiert.

Der schreckliche Brückeneinsturz in der US-Hafenstadt Baltimore zwingt auch Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd zur Änderung der Fahrtrouten. Zwei Dienste müssten Baltimore auslassen, teilte das Unternehmen seinen Kunden mit. Darunter auch der A-Service ATA, der Hamburg mit der US-amerikanischen Ostküste verbindet.

Wie berichtet, hatte in der Nacht zum Dienstag ein großes Containerschiff einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gerammt. Zwar hatte die Schiffsbesatzung vor dem Zusammenprall noch einen Notruf abgesetzt, was womöglich Leben rettete – denn Beamte an Land stoppten den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten. Trotzdem brachen große Teile der Brücke in sich zusammen.

Hapag-Lloyd ändert nach Brückeneinsturz in den USA seine Fahrtrouten

Bauarbeiter, die mit Straßenausbesserungsarbeiten an der Brücke zum Zeitpunkt des Unglücks beschäftigt waren, konnten sich jedoch nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Zwei wurden tot geborgen, vier weitere werden noch vermisst. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen“, teilte Hapag-Lloyd in der Kundeninformation mit. Seit dem Unglück ist der Hafen von Baltimore abgeschnitten.

Im A-Service zwischen Hamburg und den USA bietet die Reederei jetzt ihren Kunden die Gelegenheit, ihre Ladung für Baltimore in New York oder in Norfolk zu löschen. Im sogenannten USW-Dienst, der zwischen New York und Panama pendelt, ist New York der Ersatz für Baltimore.

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Hapag-Lloyd will in Kürze weitere Informationen geben, etwa dazu, wo in der Phase der Sperrung Leercontainer bereitgestellt werden. Wann die Trümmerteile der Brücke beiseite geräumt sind, sodass die Zufahrt zum Hafen Baltimore wieder freigegeben werden kann, teilte die Behörden noch nicht mit. „Wir hatten glücklicherweise gerade kein Schiff in Baltimore liegen, das jetzt abgeschnitten wäre“, sagte ein Sprecher von Hapag-Lloyd.