Jenfeld . Ende Juli war in der Erstaufnahme im Bezirk Wandsbek gehäuft die Hautkrankheit aufgetreten. Die Behandlung ist eine massive Aufgabe.
Die rund 700 Flüchtlinge in der Erstaufnahme im Jenfelder Moorpark müssen weiterhin auf ihre Krätze-Behandlung warten. Susanne Schwendtke ist Sprecherin von der städtischen Fördern & Wohnen, dem Betreiber des Zeltdorfes: „Wir stehen vor einer massiven logistischen Aufgabe, aber es geht voran.“
Ende Juli wurde die Hautkrankheit Krätze (Scabies) bei 85 Menschen in der Unterkunft diagnostiziert. Seitdem werden dort keine Flüchtlinge mehr aufgenommen.
Behandelt werden müssen laut Schwendtke nun nicht nur die Erkrankten, sondern alle Bewohner. „Zudem müssen wir alle Stoffe und die Zelte reinigen.“ Auch neue Decken habe der Träger bestellt. Gewartet werde nun noch auf das Medikament. Es wird voraussichtlich kommende Woche geliefert.
Alle 700 Bewohner brauchen ein Rezept
Grund für die Verzögerung ist, dass die Bewohner mit Tabletten behandelt werden sollen, die in Deutschland nicht vertrieben werden. Die Alternative wäre eine Salbe. Sie zu verwenden sei aber „zu aufwendig“, sagt Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Um die Tabletten zu bekommen, sei es nun notwendig, dass jeder der 700 Bewohner ein Rezept habe. „Dazu gehört, dass die Ärzte alle Bewohner untersuchen. Damit sind sie noch beschäftigt.“ Leiden müssten die Bewohner aber nicht, so Schwendtke. „Wir verteilen eine Salbe, die die Beschwerden lindert.“
Krätze wird durch eine Milbe verursacht und auch über Kleidung übertragen. Sie tritt unabhängig von der hygienischen Situation bei größeren Ansammlungen von Menschen auf und lässt sich mit Medikamenten schnell kurieren.