Hamburg. Die Polizeibehörde gibt es in Hamburg seit 25 Jahren. Wie die Beamten heute arbeiten und warum es Widerstand gegen die Gründung gab.
Nach Mauerfall und Zerfall des Ostblocks musste sich die Bundespolizei, die damals noch Bundesgrenzschutz hieß, neu erfinden. Vor 25 Jahren wurden deshalb die Bundespolizeiinspektion Hamburg und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung gegründet. Standort war und ist ein Teil der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg-Jenfeld.
Die „Neuerfindung“ lief nicht ohne Widerstand. Weil der Bundesgrenzschutz die Bahnpolizei übernahm, befürchteten damals Politiker „Zustände wie in totalitären Staaten“ in den Bahnhöfen der Hansestadt.
Polizei Hamburg: Die Bundespolizei sorgt für Sicherheit an Bahnhöfen
Die Geschichte lief anders. Heute sind die Bundespolizeiinspektion und die Inspektion Kriminalitätsbekämpfung ein wichtiger Baustein in der Sicherheitsarchitektur Norddeutschlands. In Hamburg sind die fünf Fernbahnhöfe und 55 S-Bahnhöfe Einsatzgebiet. Die „Kripo“ der Bundespolizei bekämpft Schleusung nach oder durch Deutschland, ebenso wie Fälscherbanden, die illegale Einwanderer oder gewöhnliche Kriminelle mit falschen Papieren ausstatten.
In einem Video zeigen die Beamten, wie sie in Schutzausrüstung eine Festnahme üben:
Die „Kripo“ der Bundespolizei ist auch international im Einsatz. Demnächst steht in Belgien eine 19-köpfige Schleuserbande vor Gericht, die illegal Menschen über den Kanal nach England brachte. Von der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung wurde der von Europol koordinierte Fall als federführende Einrichtung bearbeitet, da von Deutschland aus die Schleusungen geplant worden waren.
Polizei Hamburg: So arbeiten Spezialeinheiten der Bundespolizei
Die Bundespolizei selbst hat sich stark verändert. Waren vor 25 Jahren noch hauptsächlich junge Beamte dort, die wie in der Bereitschaftspolizei organisiert waren und ab dem Alter von 30 Jahren in die Länderpolizeien wechselten, ist die Bundespolizei heute mit der Schutzpolizei der Bundesländer zu vergleichen.
Entwickelt haben sich auch die Spezialeinheiten, die für Observation oder die Festnahmen gefährlicher und bewaffneter Täter gebraucht werden. Sie werden im Bereich der Organisierten Kriminalität oder der Schwerkriminalität eingesetzt. Die Hundeführer haben sich mit ihren Tieren zu vielseitig einsetzbaren Teams entwickelt.
Heute gehören zur Bundespolizeiinspektion Hamburg 344 Beamte. Bei der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung arbeiten noch einmal 150 Beamte.