Hamburg. Junge Täter bedrohen drei Männer in Rahlstedt. Der erste flüchtet, der zweite legt sie rein, der dritte schreit. Ihre Beute? Nichts.
Die Polizei hat eine eng getaktete und auffallend dilettantische Raubserie in Rahlstedt aufgeklärt. Im Visier der Ermittler: ein Jugendlicher und zwei Heranwachsende. Sie sollen am 7. Januar in wechselnder Beteiligung drei Überfälle begangen haben – und das in nur vier Stunden. Der jüngste Verdächtige war zur Tatzeit erst 17 Jahre alt. Ein Überfallopfer war leicht verletzt worden.
Die Tatchronik: Zunächst bedrohten zwei der nun ermittelten Verdächtigen am 7. Januar gegen 6 Uhr einen 20-Jährigen in der U-Bahn verbal und verlangten von ihm, Bargeld abzuheben. Als das Opfer im U-Bahnhof Berne flüchten wollte, schlugen und traten sie den 20-Jährigen, bevor sie sich selbst aus dem Staub machten. Sie erbeuteten nichts, den 20-Jährigen hatten sie aber leicht verletzt.
Drei Überfälle in vier Stunden: Räuber ziehen ohne Beute ab
Dieser versuchte Raub tauchte aber erst im Laufe der eigentlichen Ermittlungen auf dem Schirm der Polizei auf. Denn ursprünglich hatte die Beamten „nur“ wegen zweier ganz ähnlicher Raubtaten am selben Tag (8 Uhr und 9.55 Uhr) in Rahlstedt ermittelt. Zunächst hatten zwei Räuber einen 66-Jährigen in der Fußgängerzone an der Schweriner Straße in die Mangel genommen und zwei Stunden später einen 59 Jahre alten Mann. In beiden Fällen forderten sie unter Androhung von Gewalt ihre Opfer auf, Geld an einem Automaten für sie abzuheben. Während der 66-Jährige vorgab, keine EC-Karte bei sich zu haben, schrie der 59-Jährige laut um Hilfe. In beiden Fällen zogen die Räuber ohne Beute ab.
Raubserie in Rahlstedt aufgeklärt: Polizisten erkennen Verdächtige auf der Straße
„Umfangreiche Ermittlungen führten die Beamten im weiteren Verlauf zunächst auf die Spur eines zur Tatzeit 17-jährigen Deutschen“, sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza. Mithilfe von Videoaufzeichnungen erkannten Polizisten der Wache an der Scharbeutzer Straße zwei der mutmaßlichen Komplizen des Jugendlichen auf der Straße: einen 20 Jahre alten Deutschen und einen gleichaltrigen Mann aus Rumänien. Kaluza: „Die Männer händigten freiwillig mutmaßliche Beweismittel aus und wurden anschließend mangels Haftgründen vor Ort von den Beamten entlassen.“
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Ob der jüngste Verdächtige die treibende Kraft hinter den Überfällen war, ist auch Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen: Den ersten Überfall beging er nach Angaben der Polizei mit dem rumänischen, die beiden anderen Taten zusammen mit dem deutschen Komplizen. Nach Abendblatt-Informationen ist der 17-Jährige wegen einiger Vergehen (Sachbeschädigung, Körperverletzung, Beleidigung) bereits polizeibekannt.