Hamburg. Der 83-Jährige erlag seinen lebensgefährlichen Verletzungen. Nun plant der ADFC einmal mehr eine Mahnwache in Hamburg.

Erneut ist ein Radfahrer in Hamburg an den Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr gestorben. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat ein 83-Jähriger nach einem Verkehrsunfall in Hamburg-Wandsbek nicht überlebt. Die Polizei Hamburg bestätigte, dass der Radfahrer seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Der ADFC ruft nun für Sonnabend zu einer Mahnwache auf – einmal mehr.

„Wir empfinden große Trauer und sind zutiefst geschockt darüber, dass schon wieder ein Radfahrer in Hamburg getötet wurde“, lässt sich Thomas Lütke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in einer Mitteilung von Donnerstag zitieren. „Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen des Opfers.“ Erst kürzlich war, wie berichtet, in Groß Flottbek ein 15-jähriger Radfahrer von einem rechtsabbiegenden Lkw-Fahrer getötet worden. Auch in diesem Fall gab es eine Mahnwache.

Wandsbek: Radfahrer nach Unfall gestorben, Mahnwache geplant – erneut

Im Fall des nun verstorbenen 83-Jährigen hatte sich der Unfall wie folgt abgespielt: Der Mann war am 28. August gegen 9.20 Uhr mit dem Rad unterwegs, als er von einem Auto erfasst worden war. Nach den damaligen ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte eine 40-Jährige mit ihrem VW Golf die Brauhausstraße in Richtung Königsreihe befahren. Beim Rechtsabbiegen von dem Zubringer auf die Hauptfahrbahn der Königsreihe kollidierte ihr Wagen dann mit dem aus Sicht der Fahrerin von links kommenden Radfahrer.

Der Mann zog sich schwere Verletzungen am Kopf zu und wurde ins Krankenhaus transportiert. Sein Zustand war damals schon als kritisch eingeordnet worden. Am 3. September soll er laut ADFC an den Folgen seiner schweren Verletzungen erlegen sein.

Hamburg: ADFC nennt Unfallort eine Gefahrenstelle für Radfahrende

Zum Unfallort erklärt der ADFC: „Dort ist eine der vielen Stellen in Hamburg, wo es noch alte und für Radfahrende lebensgefährliche Infrastruktur aus den 1970ern gibt“, so Lütke. Ein freier Rechtsabbieger, der Autofahrern ein schnelles Abbiegen ermögliche, ein Radweg, der im Nichts endet und das Fehlen einer rot eingefärbten Radwegfurt machten den Verkehrspunkt in Hamburg-Wandsbek laut ADFC zu einer großen Gefahrenstelle für Radfahrende.

„Es ist ein Skandal, dass derartige Radwege nicht schleunigst überall zurückgebaut und durch aktuelle sichere Radinfrastruktur ersetzt werden“, sagt Lütke und kritisiert das Versagen von Senat und Polizei, die der Verkehrssicherheit von Radfahrenden und Fußgängerinnen keine Priorität einräume.

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Radfahren Hamburg: ADFC ruft zur Mahnwache am Sonnabend auf

Zum Gedenken an den getöteten Radfahrer ruft der Fahrradclub zu einer stillen Mahnwache am Sonnabend, 9. September, 14 Uhr, auf. Am Unfallort, der Königsreihe 4, vor dem Kulturschloss Wandsbek soll dabei auch wieder ein „Ghostbike“ aufgestellt werden. Das weiß lackierte Fahrrad soll an den getöteten Radfahrer erinnern.

Das war auch in Groß Flottbek an der Osdorfer Landstraße nach dem tödlichen Unfall des 15-Jährigen platziert worden. Aber auch am Georgswerder Bogen oder der Osakaallee wurden nach tödlichen Radfahrunfällen Mahnwachen abgehalten und an die Getöteten erinnert.