Hamburg . Das Hallenbad wird saniert und um ein Ganzjahresfreibad erweitert. Was auf dem alten Freibadareal am Wiesenredder geplant ist.
Schöner baden in Rahlstedt: Das wird an dem Badestandort im Bezirk Wandsbek schon in wenigen Jahren möglich sein. Wie die Behörde für Umwelt und Energie am Mittwoch mitteilte, wird das Hallenbad an der Rahlstedter Bahnhofstraße von Bäderland aufwendig ausgebaut. Demnach soll es bis 2021 um ein ganzjährig geöffnetes, beheizbares Freibad mit Liegewiese und Wasserspielbereich erweitert werden. Insgesamt ist ein Etat von rund zehn Millionen Euro für den Ausbau eingeplant. Das bisherige Freibad am Wiesenredder, das etwa eineinhalb Kilometer vom Hallenbad entfernt ist, macht hingegen 2020 dicht.
„Ich freue mich sehr darüber, dass in Hamburg entgegen dem Bundestrend Bäder gebaut, modernisiert und erweitert werden“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Rahlstedt bekomme ein qualitativ hochwertiges und vielseitiges Freizeit-, Sport- und Gesundheitsbad. Kerstan: „Das ist ein bedeutender Beitrag zum Erhalt und der Steigerung der Lebensqualität in Wandsbek.“
Außengelände mit modernem Wasserspielplatz
Die Bauarbeiten in dem Rahlstedter Bad haben bereits begonnen, es wird saniert und modernisiert. Unter anderem entsteht aktuell in einem Anbau ein innovatives Kurs- und Trainingsbecken mit Hubboden. Wegen der Arbeiten hat das Bad bis voraussichtlich Ende Juli geschlossen, wie es auf der Homepage von Bäderland heißt. Die weiteren Ausbaumaßnahmen beginnen 2019. „Der Freibadbesuch in Rahlstedt ist trotz der kommenden Baumaßnahmen lückenlos gesichert“, versicherte die Behörde.
Das beheizte Ganzjahresfreibad soll in etwa die gleiche Größe wie das Hallenbecken haben. Auf dem Außengelände wird ein moderner Wasserspielplatz gebaut, der sich an Familien mit Kindern richtet. In der aktuellen Mitteilung heißt es, dass der Besuch des Rahlstedter Bades auch nach dem Ausbau nicht teurer wird: „Nach Fertigstellung des Projekts soll das bisher für den Hallenbad-Standort gültige Preisniveau weiterhin Gültigkeit haben.“
Bauspielplatz muss für Freibad weichen
Als besondere Aktion ist geplant, dass Gäste während der Sommerferien nur den niedrigeren Eintrittspreis für reine Freibäder zahlen müssen. In den sechs Wochen kann dann das gesamte Angebot – Hallenbad und neues Freibad – zum Freibad-Preis genutzt werden. Der Bauspielplatz beim Hallenbad muss für das neue Ganzjahresfreibad weichen. Er wird auf ein Nachbargrundstück verlagert.
„Mit dem Ausbau und der Modernisierung bieten wir den Bewohnern Rahlstedts zukünftig noch bessere Möglichkeiten des sportlichen Schwimmens sowie der familiengerechten Freizeitgestaltung“, sagte Bäderland-Geschäftsführer Dirk Schumaier. Mit der Millionen-Investition will Bäderland auch einen Beitrag dazu leisten, „die Attraktivität Rahlstedts als zukunftsorientierten Stadtteil im Hamburger Osten zu stärken“.
Freibad am Wiesenredder schließt 2020
Mit dem Bau des Ganzjahres-Freibads geht jedoch auch die Schließung des Freibads am Wiesenredder einher. Dieses hatte bislang nur in den Sommermonaten – etwa dreieinhalb Monate im Jahr – und bei schönem Wetter geöffnet. Die Schließung des alten Freibades und die Neueröffnung des neuen Ganzjahres-Freibads ist für den Spätsommer 2020 geplant. „So kommen die Rahlstedter schon ab 2020 in den Genuss einer ganzjährigen Freibadsaison“, heißt es in der Behörden-Mitteilung.
Grundlage für den Ausbau des Badestandortes ist der Beschluss der Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau, die das Bezirksamt Wandsbek angewiesen haben, einen Bebauungsplan für den Bereich des Freibades Rahlstedt am Wiesenredder aufzustellen. Dort sollen nun auf einer Teilfläche 130 bis 150 Wohnungen gebaut werden, davon 30 Prozent als öffentlich geförderte Wohnungen. Auf mehr als der Hälfte des alten Freibadareals ist ein neuer Spielplatz geplant, ergänzt durch Bäume und Wiesen.
Naherholungsfläche am Wiesenredder
Wandsbeks Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD) ist von dem Vorhaben begeistert. „Für Rahlstedt als größten Hamburger Stadtteil ist ein modernes und erreichbares Freibadangebot unerlässlich“, sagte er und betonte gleichzeitig, dass der Erhalt des Freibads am Wiesenredder bis zur Neueröffnung des Ganzjahresfreibades wichtig sei.
Der Ausbau des Bades wird auch dazu genutzt, den unterirdisch umgeleiteten Bachlauf der Stellau als Oberflächengewässer zu renaturieren. So soll nach Angaben der Umweltbehörde am Wiesenredder eine „attraktive und ökologisch wertvolle Naherholungsfläche“ entstehen.