Hamburg . Fehlende Adventsstimmung, zu teuer, enttäuschend: Das Urteil der Bezirkspolitiker fällt hart aus. Es gibt auch Selbstkritik.

Noch zwei Tage bis Weihnachten – doch von geschmückten und beleuchteten Buden keine Spur: Baufahrzeuge stehen an den Wandseterrassen, die unter anderem deshalb hergerichtet werden, um einen Treffpunkt und Veranstaltungsort im Ortskern zu schaffen. So kam auch die Idee auf, dort könne es einen Weihnachtsmarkt geben. Doch Adventsstimmung vermissen hier viele Passanten.

Etwa 50 Meter weiter in der Fußgängerzone der Schweriner Straße gibt es dann doch ein wenig Weihnachtsmarkt: Eine Handvoll Buden mit dem einschlägigen Minimalangebot von Wurst, Glühwein und Schmalzgebäck – doch an diesem Tag weitgehend unbeachtet vom Publikum, der Crêpe-Stand ist komplett verwaist. Und auch die neue Weihnachtsbeleuchtung hat sich mancher Rahlstedter wohl weniger dezent gewünscht.

„Enttäuschend“ und „zu teuer“

„Armselig, teilweise wie ausgestorben“, urteilte Iris Klingel von der Liberalen Fraktionsgemeinschaft im Regionalausschuss. Mit 3,50 Euro sei der Glühwein viel zu teuer. Insgesamt müssten die Geschäftsleute mehr tun und den Bürgern etwas bieten.

„Enttäuschend“, sagte auch Carmen Hansch von der SPD, die sich um die Organisation des Weihnachtmarktes mitgekümmert hat. Eigentlich habe es von Jahr zu Jahr mehr statt weniger Buden geben sollen. Der Vorlauf sei diesmal zu kurz gewesen, räumt Hansch ein. „Wir werden das in Zukunft anders angehen und schon im Februar planen“, so ihre Lehre.

2018 gibt es vielleicht ein Karussell

2018 soll es mehr Buden und auch eine Eisbahn geben. Auch über ein Karussell wird nachgedacht. „Es fehlt aber auch Eigeninitiative der Geschäftsleute, nur wenige haben sich Mühe gegeben“, so Hansch. Besonders hübsch geschmückt sei bezeichnenderweise etwa der Kebab-Laden.

Jörn Weiske von der CDU kritisierte, die gesamten Wandseterrassen seien „stockdunkel“. Man habe lange für die Beleuchtung unter den Bäumen gekämpft – ausgerechnet jetzt sei sie ausgeschaltet. Michal Ludwig-Kircher von der SPD betonte, er sei nicht für spontane Beschlüsse zu haben. Einen solchen gab es dann aber doch: Die Beleuchtung der Bäume an den Wandseterrassen solle im Winter künftig Tag und Nacht brennen, so die Mehrheit des Ausschusses. SPD und Grüne enthielten sich.