Wandsbek. Im Streit um die geplanten Flüchtlingsunterkünfte wirft der BUND dem Senat vor, das Genehmigungsverfahren „umzudrehen“.

Im Streit um die geplanten Flüchtlingsunterkünfte in der Hummelsbütteler Feldmark hat der BUND-Vorsitzende Manfred Braasch dem Senat vorgeworfen, das Genehmigungsverfahren „umzudrehen.“ Zuerst werde entschieden, ob gebaut werde, und erst im zweiten Schritt Gutachter und Experten nach den genauen Auswirkungen auf die Natur befragt. „Eigentlich müsste es umgekehrt sein“, sagte Braasch im Wandsbeker Planungsausschuss.

BUND und Nabu bekräftigten ihre Ablehnung der geplanten 300–400 Wohnungen am Rehagen und der 300– 600 Einheiten an der Glashütter Landstraße. Braasch bezeichnete die vom Amt schon angekündigte Baugenehmigung mit den neuen Ausnahmeregelungen als „sehr wackelig“ und sagte, der BUND werde „den Genehmigungsprozess sehr aufmerksam verfolgen“.

Die Bezirksverwaltung hatte argumentiert, dass sich der Senat bereits im Herbst 2015 für den Bau entschieden habe. Das Umweltgutachten zu den Auswirkungen der Bauten, das jetzt beauftragt werden solle, werde deshalb keinen Einfluss auf die Erteilung der Baugenehmigungen haben, hieß es auf Nachfrage ausdrücklich.

Vertreter der Umweltbehörde erklärten, dass die Feldmark „nur an den Rändern“ bebaut werde und der Eingriff verkraftbar sei. Ihre Einschätzung sei in die Senatsentscheidung vom Herbst eingeflossen und aufgrund sehr grundsätzlicher Abwägungen erfolgt. „Die Stadt will wachsen“, sagte der Abteilungsleiter „Landschaftsplanung und Stadtgrün“, Klaus Hoppe, und da müsse man „arrondieren.“ Braasch wies darauf hin, dass Hamburg derzeit 130 Hektar Landschaftsschutzgebiet in der Bauplanung habe.