Hamburg. CDU wirft der SPD vor, Gespräche vorzutäuschen. Norderstedt wüsste nichts von Ansiedlungsplänen in Hummelsbüttel.
Die CDU Hamburg-Nord wirft dem rot-grünen Senat vor, die Anwohner im Umfeld der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Hummelsbütteler Feldmark bewusst zu täuschen. Den Langenhornern sei kürzlich von dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel versichert worden, dass über die Einrichtung für 2000 Personen Gespräche mit Schleswig-Holstein geführt würden, weil die Bewohner sich in erster Linie nach Norderstedt und Langenhorn orientieren würden. Gleiches hatte auch die SPD Wandsbek versichert, auf deren „Gebiet“ die Unterkunft entstehen soll. Eine Kleine Anfrage der Schleswig-Holsteiner CDU-Landtagsabgeordneten Katja Rathje-Hoffmann hat jedoch ergeben, dass der Kieler Regierung die Unterbringungspläne des Hamburger Senats nicht bekannt sind und weder Landesregierung noch Kreis oder die Gemeinde Norderstedt informiert wurden.
CDU-Mitglied zweifelt am Demokratie-Verständnis von Rot-Grün
Nizar Müller von der CDU Hamburg-Nord vermutet: „Der Senat täuscht Gespräche mit Schleswig-Holstein vor, um höhere Akzeptanz vei den Anwohnern von Langenhorn und Hummelsbüttel zu erreichen.“ Das lasse an dem Demokratie-Verständnis von Rot-Grün zweifeln. Müller, der bereits mehrere Hundert Unterschriften gegen die Flüchtlingseinrichtung gesammelt hat, moniert ihre Größe sowie das fehlende Konzept einer verkehrlichen und sozialen Anbindung. „Scholz-Ghettos“ müssten vermieden werden.
Das Bezirksamt Wandsbek will die Hummelsbütteler jetzt vor Ort über die Planungen an der Glashütter Landstraße / Wildes Moor informieren. Am Montag, 8. Februar, können ab 17 Uhr in der Turnhalle der Fritz-Schumacher-Schule (Timmerloh 32) Unterlagen eingesehen und Experten befragt werden. Um 18.00 Uhr beginnt dann die eigentlich Informationsveranstaltung. Zusätzlich zu den 300 Flüchtlingswohnungen sind bis zu 300 Einheiten für den allgemeinen Wohnungsmarkt geplant. Auch dazu will die Verwaltung Anregungen aufnehmen und die Stimmung sondieren.
Danach will die Politik entscheiden, ob und gegebenenfalls wie viele zusätzliche Wohnungen über die 300 Einheiten für die Flüchtlinge hinaus gebaut.