Bramfeld . Neue Fußgängerpassage soll Dorf- und Marktplatz verbinden. Doch dies sind nicht die einzigen geplanten Veränderungen.

Seit der Dorfteich in den 1950er-Jahren zugeschüttet und die Hauptverkehrsstraße vierspurig ausgebaut wurde, hat Bramfelds Ortskern seinen Charme verloren. Mit der Eröffnung des Einkaufszentrums Marktplatz Galerie (2011) und der Neugestaltung des Marktplatzes (2013) wurde das Areal bereits deutlich aufgewertet. Jetzt steht eine dritte Maßnahme bevor, die eine im Stadtteil neue Aufenthaltsqualität schaffen soll: Bramfelds erste Fußgängerpassage.

Auf knapp 300 Metern soll sie den Dorfplatz mit dem Marktplatz verbinden, auf dem nun wieder Wochenmärkte und Stadtteilfeste stattfinden, nachdem er jahrelang nur als Parkplatz genutzt wurde. Flankiert wird die neue Passage von zwei sechsgeschossigen Gebäuderiegeln und einem sieben­stöckigen Kopfbau. Insgesamt sollen hier 136 Mietwohnungen und neue Geschäfte entstehen; die Bauherrin cds Wohnbau investiert 40 Millionen Euro in das Projekt. Als vorbereitende Maßnahmen werden gerade eine Autohandlung und eines der baufällig gewordenen alten Bramfelder Bauernhäuser abgerissen; die Bauarbeiten selbst sollen im Sommer beginnen.

Geschäftsleute unterstützen Vorhaben

Hans-Jochim Damms, der in vierter Generation das Haushaltswarenfachgeschäft Damms an der Bramfelder Chaussee betreibt, freut sich auf die für Anfang 2018 geplante Fertigstellung des neuen Quartiers. „Die Passage ist eine attraktive Gelegenheit für die Kunden der Marktplatz Galerie, auf geradem Wege zu unseren Geschäften an die Bramfelder Chaussee zu gelangen“, sagt der Vorstand der Interessengemeinschaft Brain, in der rund 60 Anlieger der Bramfelder Chaussee vertreten sind.

Auch Quartiersmanagerin Sylvia Soggia ist froh über die Entwicklung. „Durch die Fußgängerpassage und die neue Bebauung bekommt der Dorfplatz hoffentlich wieder eine größere Bedeutung“, sagt sie und weist auf die letzten Zeugen der Vergangenheit, die hier noch stehen: das historische Schulgebäude, in dem jetzt Arztpraxen untergebracht sind, und das frühere Gemeindehaus, heute Sitz einer Pizzeria.

Doch nicht nur am Dorfplatz tut sich was. Die alte Schmiede, ein Häuschen weiter nördlich an der Bramfelder Chaussee, wird wohl demnächst abgerissen. Hier ist ein Gebäude mit 39 Wohnungen geplant. Wann es losgeht, ist noch ungewiss: Die Baugenehmigung wurde noch nicht erteilt. Schräg gegenüber soll sich schon bald etwas ändern. Dort will die List Retail Development ein zweistöckiges, seit 2011 überwiegend leer stehendes Gewerbegebäude sanieren. Bis Jahresende sollen hier unter anderem Arztpraxen und ein Supermarkt einziehen.