Hamburg. Seit 15 Jahren gestalten die Farmsener Genossen ihre Siedlung im Sinne emmissionsfreier Fortbewegung auf zwei Rädern.
Die Mieter und Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Farmsen eG ist ganz vorn dabei. Das Bundesministerium für Verkehr hat die Hamburger im landesweiten Vergleich der „Fahrradfreundlichen Wohnungswirtschaft“ auf Platz Zwei gesetzt. Genossenschaftsvorstand Uwe Jentz nahm jetzt die Ehrung in Frankfurt entgegen.
Breitere Wege, Hunderte maßgefertigte Fahrradbügel, Rad- und Rollstuhlgaragen vor den Geschosswohnungen und Mietreihenhäusern, Fahrradrinnen entlang der Kellerabgänge – seit 15 Jahren gestalten die Farmsener Genossen ihre rund 2500 Wohneinheiten umfassende Siedlung im Sinne emmissionsfreier Fortbewegung auf zwei Rädern. Auf den gesamten 137.000 Quadratmetern Gartenstadt Farmsen gibt es keine Barrieren mehr, sondern Rampen statt Stufen. Jetzt kam noch ein kostenloser E-Bike-Verleih für die Mieter dazu.
Die Räder sind geleast, Wartung inklusive. 100 Euro Monatsrate zahlt die Genossenschaft. Auch den Versicherungsschutz enthält das Vertragspaket mit dreijähriger Laufzeit.
Für ihre Nachbarn sammeln sie herkömmliche, scheinbar ausgediente Fahrräder. „Wir retten sie vor der Vernichtung für unsere Fahrradwerkstatt im Flüchtlingsheim August-Krogmannstraße“, sagt Jentz. „70 Räder und Ersatzteile haben wir jetzt übergeben.“ In der von der Genossenschaft ausgestatteten Werkstatt richten die Bewohner die Räder unter fachkundiger Anleitung von Fahrrad Lange aus Rahlstedt wieder her. „Das macht mobil und zufrieden“, sagt Jentz.