Sasel. Die beiden Maler hatten 22 Bilder für das Sasel-Haus gespendet, damit der Flügel für die Kammerkonzerte bezahlt werden kann

Das Künsterleben kann sehr hart sein. Am Ende des ersten Teils der Auktion im Sasel-Haus hatte Auktionator Rüdiger Warnke keines der zehn Bilder von Kriemhild Flake verkauft. Von Otto Quirin dagegen, dem zweiten Maler, der seine Bilder für die Konzerte im Sasel-Haus gestiftet hatte, waren elf von 12 Bildern weggegangen.

Flake trug es mit Fassung: „Leicht ist es mir ja nicht gefallen, die Bilder einfach so wegzugeben. Jetzt kann ich sie behalten.“ Der Saseler Quirin, ein „Abstrakter“ mit internationalem Ruf, hatte seine Fangemeinde vor Ort. Viele seiner ehemaligen Schüler saßen unter den gut 40 Gästen und nutzen die Gelegenheit entschlossen.

Im zweiten Aufruf des Auktionators kam auch der letzte Quirin für 1500 Euro unter den Hammer. Und endlich fand auch ein Flake für 500 Euro einen Käufer. Der zweite Flake, der plötzlich auf Interesse stieß, war schon nicht mehr auffindbar. Er war bereits auf dem Weg zurück ins Atelier, sehr zur Freude von Flakes Kindern, die die Bilder am liebsten alle behalten hätten.

Sie fanden es nicht in Ordnung, die Werke zu Schnäppchenpreisen zu verschleudern. Normalerweise seien nicht Künstler, sondern Kaufleute die Mäzene, kritisierten sie. Flake (79) und Quirin (88) hatten schon oft im Sasel-Haus ausgestellt und wollten in einer Art Vermächtnis sicherstellen, dass das Haus sein hohes Niveau bei den Kammerkonzerten halten kann (wir berichteten). In Galerien, sagte Auktionator Warnke, hätten die Bilder das Dreifache gekostet.

5830 Euro kamen zusammen. Sie helfen den Konzertflügel abzubezahlen. Gut 20.000 Euro haben die Saseler schon dafür gespendet, 36.000 Euro hat das Instrument gekostet. Die Saseler brauchen es für ihren Saal, in dem schon internationale Künstler wie Concerto Köln, Trio con Brio Copenhagen und Rudolf Buchbinder gastierten.

Seit 2012 beim Transport ein Steinway-Flügel zu Bruch ging, verlangten die Spediteure kräftige Aufschläge und wollten auch nur noch kleine Flügel verleihen. Deshalb ging das Saselhaus ins Risiko und kaufte ein eigenes Instrument. Auktionator Warnke dankte den Künstlern noch einmal für ihre große Geste und freute sich über den Verkaufserfolg: „Das war mehr, als wir erwartet hatten.“