375 Euro kalt sollen die „Buden“ kosten, Café, Fahrradstellplätze und -werkstatt, Partyräume und „Washing-Lounge“ gehören dazu. Für Azubis gibt es WG-Zimmer und einen Betreuer, der rund um die Uhr für Fragen offen ist.

Wandsbek. Das „Hotel Mama“ zu verlassen lässt manchem zu viele Wünsche offen. Hohe Mieten tun ein Übriges und erschweren den Abnabelungsprozess. Die Garbe-Gruppe sieht da eine Marktlücke und baut deshalb jetzt bezahlbare Mietwohnungen für Studenten und Auszubildende – mit vielen Annehmlichkeiten: Es gibt einen Concierge-Service, Gemeinschaftsräume für Partys und Gruppenarbeit, Teeküche, Lounge und Dachterrasse. Auch eine „Washing-Lounge“ mit Trockenraum gehört zur Grundausstattung.

Für 50 Millionen Euro schafft Garbe an der Hammer Straße 8-16 im Herzen Wandsbeks auf sieben Etagen 332 Studentenwohnungen und 68 Appartements für Azubis. Am Mittwoch, 10. September, ist Grundsteinlegung mit Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau und dem Wandsbeker Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff.

Die Wohnungen mit Einbauküche werden voll möbliert vermietet, sind 20 Quadratmeter groß und kosten im Monat 375 Euro kalt. Internet via WLAN und Fernsehen sind inklusive. Für Azubis werden zu gleichen Bedingungen WG-Zimmer in Appartements angeboten. Sie kosten 206 Euro im Monat. Im Juli 2015 soll alles fertig sein. Im Erdgeschoss wird auch ein Café das Gemeinschaftsleben fördern, für die Azubis, die vielleicht noch Starthilfe benötigen, steht ein Betreuer sieben Tage die Woche rund um die Uhr zur Verfügung.

„Mit diesem innovativen Konzept schaffen wir nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern wir erleichtern auch Studenten und Azubis den Start in einen neuen Lebensabschnitt“, sagt Unternehmensgründer Bernhard Garbe, der selbst Hamburger ist und an der Hamburger Uni studiert hat. „Gerade für Jugendliche, die in die Stadt ziehen und plötzlich allein auf sich gestellt sind, ist unser ‚College Quartier‘ ideal.“

Spezielle Car-Sharing-Stellplätze in der Tiefgarage mit 488 Fahrradparkplätzen sollen den geänderten Anforderungen an Mobilität gerecht werden. Vielen jungen Menschen sind Smartphones und Tablets weit wichtiger als Führerschein und Auto. Eine Fahrradwerkstatt im Haus rundet das Angebot ab.

Für Wandsbeks Zentrum ist das „College-Quartier“ neben dem bereits angelaufenen großflächigen Wohnungsbau im „Mühlenquartier“ (Brauhausviertel) mit gut 300 Wohnungen und dem geplanten Fachmarkt an der Ecke Brauhausstraße / Wandsbeker Marktstraße / Hammer Straße das dritte Projekt zur Aufwertung und Verjüngung des Stadtteils. Die Geschäftsleute am Wandsbeker Markt und entlang der Wandsbeker Marktstraße hoffen, vom Zuzug profitieren zu können.

Laut Hamburgischem Weltwirtschaftsarchiv fehlen in Hamburg bis 2013 etwa 90.000 Mietwohnungen. Aktuell gibt es etwa 85.000 Studenten und 40.000 Azubis in der Stadt. Sie sind besonders auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Die Mieten sind seit 2007 um 27 Prozent gestiegen. Laut Mietenspiegel liegen die Durchschnittsmieten, in die auch Bestandsmieten aus alten Mietverträgen einfließen, bei 11 Euro pro Quadratmeter.