Der Friedhof war von den Nazis enteignet worden. Vor Ort engagiert sich der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas-Sönke Kluth. Der Politiker gibt sich optimistisch, dass eine Lösung gefunden werde.

Hamburg. Die Jüdische Gemeinde erwägt eine erneute Nutzung ihres alten Friedhofs in Tonndorf. Das Grabfeld war von den Nazis enteignet worden. Seit dem Zweiten Weltkrieg steht auf dem Grundstück an der Jenfelder Straße eine Kartoffelhalle. „Der Jüdischen Gemeinde wurde von politischer Seite Unterstützung zugesagt, eine würdige Lösung für den Friedhof zu finden, insbesondere über eine erneute Nutzung als jüdischer Friedhof nachzudenken“, sagte Roy Naor vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde.

Das Abendblatt hatte im Juni über den Leerstand berichtet. Vor Ort engagiert sich der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas-Sönke Kluth. Kürzlich, sagt er, habe ein Gespräch am Jüdischen Friedhof Tonndorf mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke stattgefunden. FDP-Politiker Kluth gibt sich optimistisch, dass eine angemessene Lösung für den Friedhof gefunden werde. „Unter Umständen könnten hierfür auch Fördermittel genutzt werden, die aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der deutsch-israelitischen Beziehungen 2015 zur Verfügung stehen“, sagt er.

Wie aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage von Thomas-Sönke Kluth hervorgeht, liegt für das Gelände kein Denkmalschutz vor. Auch seien keine Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Welche aktuellen Pläne die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Eigentümerin verfolge, sei nicht bekannt.