Eine gutachterlich bescheinigte vernichtende Energiebilanz des Hauses aus der Gründerzeit haben den Bezirk Wandsbek überzeugt. Jetzt gibt es Geld für eine Teilsanierung des Stadtteilzentrums.

Hamburg. Die Fenster sind einfach verglast, teilweise undicht, die Heizkörper im Winter so heiß, dass man fast Spiegeleier darauf braten könnte. Die „Weiße Villa“, Keimzelle des Stadtteilzentrums Jenfeld-Haus an der Charlottenburger Straße, schwächelt. Das Haus sieht blass aus und könnte einen Anstrich vertragen. Das Gutachten zur Energiebilanz ermittelte, dass der Gründerzeitbau mit einem Verbrauch von 603,4 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr fast doppelt so viel verbraucht, wie es die Energieeinsparverordnung vorsieht. Das soll jetzt ein Ende haben.

Der Finanzausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek hat einstimmig 60.000 Euro für eine energetische Teilsanierung bewilligt. „Absolut hervorragend“, sagt Jenfeld-Haus-Geschäftsführer Olaf Schweppe. Als Erstes will er die Fenster machen lassen. „Die fallen ja schon fast raus.“ Das Jenfeld-Haus soll in Eigenregie saniert werden. Das ist neu. Bisher hat die Stadt eigene Immobilien auch selbst saniert. Doch wegen der Arbeitsbelastung im Amt soll es diesmal der Nutzer übernehmen.

Die Gutachter empfehlen auch eine Isolierung des Daches und die Optimierung der Türen. Davon versprechen sie sich eine Halbierung der Brennstoffkosten. Das Jenfeld-Haus könnte damit Vorreiter einer energetischen Sanierungswelle in Wandsbek werden: Es gibt mehrere Stadtteilzentren, die mit hohen Energiekosten in unsanierten Gebäuden die bezirklichen Etats zum Beispiel der Jugendhilfe belasten. Beispiele sind das Rahlstedter „Startloch“ und das Volksdorfer Haus der Jugend.

Das Jenfeld-Haus hat etwa 60.000 Besucher im Jahr, die nicht mehr nur aus Jenfeld kommen. Es bietet Tanz-, Ballettkurse, eine Zirkusschule, ein Orchester, Sprachkurse für Neuhamburger und Kultur im großen Saal.