Für das neue Bildungs- und Stadtteilzentrum Steilshoop hat die Jury der Schulbehörde drei Siegerentwürfe ausgezeichnet. Weil keiner der Wettbewerber alle Aufgaben löste, sollen sie bis Januar nachbessern.
Steilshoop Es gibt drei Sieger. Im Architektenwettbewerb um den 35 Millionen Euro teuren Neubau des Steilshooper Bildungszentrums konnten sich die Büros Böge Lindner K2 (Hamburg), Petersen Pörksen Partner (Lübeck/Hamburg) und Hascher Jehle Planungsgesellschaft (Berlin) unter insgesamt 12 Bewerbern durchsetzen. Mit „herausragenden Entwürfen“, sagte Oberbaudirektor Jörn Walter bei der Präsentation.
Der neue „Campus Steilshoop“ soll im Herzen des Stadtteils Grundschule, Stadtteilschule und Quartierszentrum mit Produktionsküche, Café, sozialen und kulturellen Einrichtungen vereinen. Und er soll dies nicht nur baulich tun, sondern durch die Integration verschiedener Nutzer einen lebendigen Austausch im Stadtteilzentrum schaffen. „Mit einladender Architektur“, wie Schulsenator Ties Rabe bei der Präsentation der Entwürfe hervorhob. Der Campus solle „Rückenwind für Steilshoop“ erzeugen.
Das derzeitige Bildungszentrum mit etwa 18.000 Quadratmetern Nutzfläche, ein wuchtiger 70er-Jahre-Bau aus Betonfertigteilen, soll abgerissen werden. Gebaut werden kann aber derzeit noch keiner der drei Sieger-Entwürfe. Denn sie hätten nicht sämtliche im Wettbewerb gestellten Aufgaben gelöst, sagte Walter. Alle drei sollen nachbessern. Im Januar 2014 fällt die endgültige Entscheidung.
Böge Lindner gefielen, weil sie mit der Anordnung ihrer drei Gebäude nicht nur einen kleinen Platz, sondern auch eine natürliche Wegeverbindung zum Bramfelder See schaffen. Wer von der Fehlinghöhe auf die Schule zu geht, wird durch die Gebäudefluchten optisch auf den kleinen Platz zwischen den Gebäuden und dann weiter Richtung Bramfelder See geführt. Kritisiert wurde, dass Grund- und Stadtteilschule so stark getrennt sind, dass die gemeinsame Mensa nur eingeschränkt funktionieren würde.
Petersen Pörksen Partner überzeugten mit ihrem Raumkonzept: Ein eingeschossiger Gürtel entlang der drei Punkthäuser für Quartierszentrum, Stadtteil- und Grundschule verbindet alle Gebäude miteinander und lässt sich dabei sehr variabel teilen. Es können verschiedenste Raumgrößen entstehen. Allerdings öffnen die Gebäude den Stadtteil nicht zum Bramfelder See hin, sondern verschließen eher die Sichtachse.
Hascher Jehle schufen mit ihren beiden Gebäuden fließende, runde Formen in einer sehr variabel verspringenden, farbigen Fassade. Sie liefern die geforderte Öffnung zum See hin, wurden aber auch wegen funktioneller Mängel kritisiert: Die Küche im Schulgebäude muss das Bistro im Quartierszentrum gegenüber versorgen.
Aus dem Stadtteilbeirat kam Kritik am Verfahren. Die Bürger seien zu wenig beteiligt worden, lediglich die institutionellen Nutzer der Gebäude seien für die Formulierung der Aufgabenstellung des Wettbewerbs befragt worden, sagte der Beiratssprecher Martin Kersting. Auch habe man gehofft, Ateliers, Werk- oder Musikräume aus dem alten Schulzentrum ins neue retten zu können. Das sieht das neue Quartierszentrum nicht vor.
Senator Rabe sprach von einer gelungenen Bürgerbeteiligung und dankte den Bürgern für ihr großes Engagement. Tatsächlich wird der neue Campus Steilshoop kleiner als das alte Bildungszentrum, das für mehr als 2000 Schüller ausgelegt war. Jetzt wird für 800 Schüler geplant. Das Gelände wird geteilt. Die Hälfte geht an den Campus, die andere wird zum Zwecke des Wohnungsbaus verkauft. Steilshoop soll also voller werden. Der Zeitplan sieht den Abriss des Schulzentrums für Anfang 2015 vor, zwei Monate später könnte der Neubau starten. Der neue Campus wäre dann etwa 2017 fertig.
Vom Freitag, 15. November, bis Sonnabend, 30. November, sind alle zwölf eingereichten Entwürfe für den „Campus Steilshoop“ im heutigen Bildungszentrum am Gropiusring jeweils von 8 Uhr bis 21.30 Uhr zu sehen.