12.000 Euro haben die Palmen den Bezirk 2011 gekostet. Nun werden sie wohl entsorgt, denn sie sind laut Gutachtern nicht mehr zu retten.

Rahlstedt. Jetzt ist es wohl endgültig vorbei mit dem karibischen Flair in Rahlstedt. Das Bezirksamt Wandsbek hat am Dienstag mitgeteilt, dass aufgrund des aktuellen Zustands der Pflanzen, der Erhalt der zwölf Palmen unmöglich sei und eine Alternative gefunden werden müsse. "Nach einer jüngst durchgeführten Begutachtung durch Fachleute geht das Bezirksamt davon aus, dass zumindest ein Teil der Palmen nicht mehr austreiben wird", sagt Ulrike Nowicki, Sprecherin des Bezirksamts Wandsbek. Der Zustand der Pflanzen sei auf jeden Fall nicht ausreichend, um vor Ort ein befriedigendes Bild zu schaffen.

Die Palmen, die 2011 für je 1000 Euro auf den Platz zwischen Hagenower und Schweriner Straße verpflanzt worden waren, bieten schon seit Monaten keinen schönen Anblick mehr, die Blätter hängen braun verfärbt herunter. Doch laut Bezirk konnten die Palmen erst jetzt begutachtet werden, denn der Austrieb findet im Juli oder August statt. Experten stellten fest, dass keine Hoffnung mehr für die Pflanzen besteht.

Ein Großteil der Hanfpalmen hatte den kalten Hamburger Winter nicht überstanden. Der Plan der Bezirkspolitiker, karibischen Flair nach Rahlstedt zu bringen, ist nicht aufgegangen. Schon nach der Bepflanzung zeigten viele Rahlstedter Unverständnis über die Aktion. Jetzt auch die offizielle Erkenntnis vom Bezirk: Es muss eine Lösung her. "Das Bezirksamt sucht nun das Gespräch mit dem für Unternehmen, das die Palmen aufgestellt hat, um sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen", sagt Nowicki. Dabei wird es vor allem um die Übernahme der Kosten gehen.

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Botaniker standen der Aktion von Anfang an kritisch gegenüber. Hanfpalmen seien für das hiesige Klima nicht gemacht, man solle, wenn schon, einheimische Bäume pflanzen. Auch beim Bund der Steuerzahler stieß der Versuch, karibische Palmen in Rahlstedt zu pflanzen auf heftige Kritik. Marcel Schweitzer vom Bund der Steuerzahler sagte bereits im März: "Eine Schnapsidee. Statt später einen Gutachter heranzuziehen, hätte man sich vorher gründlich informieren müssen." Schließlich erhalte etwa der Botanische Garten schon Fördermittel. "Und da gehören exotische Pflanzen in Hamburg hin." (abendblatt.de/mc)