Das Herbstlaub hängt noch an den Bäumen, doch am Freitag beginnt der „Winterzauber” auf dem Wandsbeker Marktplatz.
Hamburg. Neun Grad und Regen sind für Freitag angekündigt. Ein typischer Herbstschmuddeltag in der Hansestadt also. Doch in Wandsbek beginnt dann bereits die Vorweihnachtszeit mit Glühwein und Eierpunsch: Auf dem Wandsbeker Marktplatz eröffnet mit dem „Wandsbeker Winterzauber” der erste große Hamburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr - mehr als drei Wochen vor dem ersten Advent am 2. Dezember.
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Menschen schon im November auf den Winter freuen”, sagt Melanie Graf, Sprecherin des „Winterzauber”-Betreibers EventZone. Der Markt, hinter dem als Veranstalter der Bezirk Wandsbek steht, findet bereits zum siebten Mal statt, und schon immer gehört er zu den ersten der Vorweihnachtsfeste. Im letzten Jahr zählte der Betreiber 115.000 Besucher.
Ja, ist denn heut’ scho’ Weihnachten? Warum startet der Markt so zeitig im Jahr? „Hinter dem frühen Beginn steckt die Idee, mehr als nur ein Weihnachtsmarkt zu sein”, sagt Graf. „Es geht um die Winterzeit.” Eine etwa 400 Quadratmeter große Schlittschuhbahn sei der Mittelpunkt der Veranstaltung. Drumherum gibt es ein Dorf aus Holzhütten, in denen weihnachtstypische Speisen und winterliche Getränke verkauft werden. „Am 6. Dezember kommt auch der Nikolaus vorbei”, sagt Graf. Dazu soll es ein Feuerwerk geben. Geöffnet ist der „Winterzauber” - länger als traditionelle Weihnachtsmärkte - bis zum 6. Januar 2013 täglich von 10 bis 21 Uhr. Das ist der Tag der Heiligen Drei Könige, an dem „normale” Weihnachtsmärkte längst geschlossen haben.
Wer übrigens glaubt, die Kirche sähe das kommerzielle Treiben kritisch, irrt. Matthias Bohl, Propst in Wandsbek, sagt: „Warum sollten wir etwas gegen einen jahreszeitlichen Markt haben? Die Wochen im November und Dezember werden für den ,Winter-Zauber’ genutzt, und es ist ein weltliches Vergnügungsangebot. Und wenn später noch weihnachtliche Gefühle aufkommen, ist das doch prima.“