Im Kulturzentrum Brakula diskutierten Politiker am Dienstagabend mit Gästen über Hamburg als “Metropole zwischen Wohlstand und Armut“.
Hamburg, Metropole zwischen Wohlstand und Armut. Über dieses Thema diskutierten am Dienstagabend der Bramfelder SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jens Schwieger und der Landesvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Klaus Wicher, vor rund 35 Gästen im Kulturzentrum Brakula.
"Die soziale Spaltung in der Stadt ist deshalb so groß, weil es in Hamburg zwei Extreme gibt: Einen extremen Reichtum und eine extreme Armut", sagte Klaus Wicher. Studien zufolge hätten rund 12,7 Prozent der Hamburger ein überdurchschnittliches Einkommen. Damit liegt das Land Hamburg bei den Großverdienern deutschlandweit auf dem ersten Platz, gefolgt von Hessen. "Gleichzeitig leben aber rund 50.000 Hamburger Kinder in Armut", sagte Wicher. Der Grund für die soziale Spaltung sind seiner Ansicht nach die steigenden prekären Beschäftigungsverhältnisse.
+++Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer+++
Der SPD-Abgeordnete Schwieger unterstrich diese Ansichten. Für ihn zählen unter anderem befristete Arbeitsverträge, die zunehmende Zahl von Werksverträgen und besonders die 400-Euro-Jobs zu den Problemfeldern. Letztere waren zwar nie als Dauerarbeitsplätze gedacht, würden aber jetzt von Unternehmen so genutzt.
"Die Folge ist, dass der Lohnquote stark absinkt und deshalb kommen wir an einem flächendeckenden Mindestlohn nicht vorbei", erklärt der SPD-Politiker. Bereits bei Kindern sollte seiner Ansicht nach einem möglichen Armutsrisiko oder sozialer Benachteiligung vorgebeugt werden. Investitionen in Ganztagsschulen und Kindertagesstätten seien daher besonders wichtig. (hue)