Von der Straße und der Bahn war die Glasfaserkuh auf ihrer Weide zu sehen, ehe sie von Unbekannten auf die Bahngleise gestellt wurde.

Hamburg. Eine lebensgroße Nachbildung einer Kuh sorgte am Mittwoch für kurze Aufregung in Rahlstedt. Das Glasfaser-Tier wurde von Unbekannten auf die Bahnstrecke Hamburg – Lübeck gestellt und verursachte eine Notbremsung einer Regionalbahn, bei der glücklicherweise niemand verletzt wurde.

Die Kuh wurde unter dem Triebwagen des Zuges eingeklemmt und der Kopf wurde zerstört.

Ihr eigentliches Zuhause hatte die Kuh ganz in der Nähe der Bahnstrecke. Auf einer Weide des Pony-Kindergartens „Spielbude“ am Delingsdorfer Weg stand die Kuh seit einigen Jahren und war fester Bestandteil der Kindergarten-Familie um die Erzieherin Sabine Schließer. Sie bekam die Kuh vor einigen Jahren von einem Bekannten geschenkt. Seitdem stand die Nachbildung als Gag auf der Weide zwischen den echten Pferden.

In der Gegend war die Kuh bekannt, schließlich war sie aus den vorbeifahrenden Zügen und im Winter von der Straße aus zu sehen. Zwischen den Pferden auf der Weide war sie kaum von einer echten Kuh zu unterscheiden. „Viele haben die Kuh für echt gehalten“, erzählt Elisabeth Schließer, die Tochter der Kindergarten-Betreiberin, „wenn der Wind sie mal umgeweht hatte, bekamen wir manchmal Anrufe, dass unsere Kuh tot sei.“

Schon einmal war die Kuh Objekt der Begierde. Eines Nachts entführten betrunkene Jugendliche die Nachbildung, wurden dabei aber von einer Anwohnerin gesehen und das „Tier“ konnte an einem nahegelegenen See gefunden und zurück zur Weide gebracht werden.

Nach dem Unfall mit der Bahn ist die Kuh nun tatsächlich „tot“ und die Kinder des Pony-Kindergartens „Spielbude“ haben einen Spielgefährten weniger. Wer dafür verantwortlich ist, weiß bisher niemand.