Hamburg. Ich hasse das Tauchbecken mit kaltem Wasser, aber um so schöner ist der Moment, wenn ich wieder daraus auftauche
Kürzlich habe ich einen Artikel bei uns im Abendblatt über die Eisbademeisters gelesen. Das sind Menschen, die sich am Elbufer treffen, um gemeinsam in dem eiskalten Fluss zu baden. Da dachte ich: Das mache ich auch jeden Sonntag. Denn unser nicht schönes, aber sehr praktisches Aufstellschwimmbad im Garten dient im Winter als Tauchbecken nach der Sauna. Ich gebe zu: Ich hasse den Moment, wenn ich bis zur Taille in das kalte Nass eintauche und dann tapfer ein- bis zwei Runden durch das Becken schwimme.
Der Wechsel von Kälte und Wärme soll Immunsystem stärken
Doch der Moment, wenn ich rauskomme, ist unvergleichlich. Der ganze Körper kribbelt, das Wohnzimmer umhüllt mich mit wohliger Wärme und nach einem heißen Fußbad fühle ich mich wunderbar ermattet. Mein Mann ist sicher, dass dieser Wechsel von Kälte und Wärme das Immunsystem stärkt und er deswegen bis heute weder Corona noch Grippe hatte. Letztens hat er sogar die Eisschicht aufgebrochen, um eintauchen zu können.
- Kolumne von Sabine Tesche
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- Tipps für den Saunagang
Doch das Saunieren ist für mich mehr als nur eine gesundheitsfördernde Maßnahme. Es ist auch eine mentale Reise. In der Stille der Saunakabine kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, den Geist klären und zu innerer Ruhe finden. Hier, fernab von Smartphone, Laptop und Alltagssorgen, entsteht Raum für Entschleunigung und Selbstreflexion - bis zu dem Moment, in dem ich wieder ins eiskalte Wasser muss.