Hamburg. Coronakrise: Der Sender sammelt Geld für den Abendblatt-Verein. Der verteilte bisher 15.000 Lebensmittelgutscheine.
"Liebes Hamburger Abendblatt, wir sind so dankbar und berührt von Ihrer schnellen Hilfe. So viele Gutscheine! Tausend Dank. Meine Kirchengemeinde-Vorsitzende musste sich erst einmal setzen, als ich ihr von Ihrer Spende erzählte. Sie hatte keine Worte. Ich auch nicht. Wir sind überwältigt von Ihrer Hilfe. Jeder hat heute so viele Sorgen und doch haben die Menschen die Kraft, an andere zu denken. Uns erreichen viele Rückmeldungen unserer Kunden, die zu Tränen gerührt sind. Nie hätten sie gedacht, dass jemand an sie so denkt. Heute war für die Kunden unserer Tafel Reinfeld schon Ostern. Danke und Gottes Segen für Sie. Ihre Pastorin Christina Duncker, Ev-Luth. Kirchengemeinde Reinfeld.“
Es sind Dankesmails wie diese, die in Corona-Zeiten in der Redaktion eintreffen – von vielen sozialen Einrichtungen der Stadt, die in dieser Woche Post vom Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ mit seiner Initiative „Von Mensch zu Mensch“ bekommen haben. Denn mehr als 15.000 Lebensmittelgutscheine sind in den vergangen zehn Tagen vom Aktions-Team des Vereins gekauft, gepackt und verschickt worden. Es ist die größte Hilfsaktion in der 45-jährigen Geschichte des Abendblatt-Vereins. Und der hat nun einen neuen Partner, der auch viel Erfahrung im Spendensammeln für Menschen in Not hat: Radio Hamburg.
Wir benötigen jede Woche 375.000 Euro an Spenden
Denn wir benötigen große Spendensummen: Viele der gemeinnützigen Institutionen haben gleich mit der Dankes-E-Mail nachgefragt, ob sie denn nächste Woche wieder 25-Euro-Gutscheine für ihre Bedürftigen bekommen könnten, und etliche haben ihren Bedarf zur Vorwoche verdoppelt. Die Nachfrage ist enorm – ein 25-Euro-Gutschein reicht gerade für einen Einkauf pro Familie.
Doch um 15.000 weitere Gutscheine jede Woche zu verschicken, benötigt der Abendblatt-Verein 375.000 Euro wöchentlich an Spenden. Das ist sehr viel Geld! Aber die Gutscheine kommen bei denen an, die sie benötigen, die sozialen Einrichtungen und Gemeinden kennen ihre Schützlinge und deren Notsituation.
Corona: Radio Hamburg bot Unterstützung an
Dass diese Form der Lebensmittelgutscheinabgabe hoch effektiv ist, haben auch die Verantwortlichen bei Radio Hamburg festgestellt und angeboten, den Abendblatt-Verein mit einem Spendenmarathon zu unterstützen.
„Nur gemeinsam können wir etwas für die Hamburger erreichen, nur gemeinsam werden wir es schaffen, dass unsere geliebte Stadt diese Krise übersteht“, begründet Marzel Becker, Geschäftsführer und Programmdirektor von Hamburgs meistgehörten Radioprogramm diese wunderbare Kooperation.
Corona: John Ment moderiert Spendenmarathon
„Aus diesem Grunde unterstützen wir die Initiative des Hamburger Abendblatts und sammeln über unsere Kanäle Geldspenden, die wir an diese bestens organisierte Hilfsaktion weitergeben. So ist sichergestellt, dass vielen Menschen in unserer Stadt, die jetzt Not leiden, unbürokratisch, schnell und vor allem bedarfsorientiert geholfen wird.“
Moderiert wird der Spendenmarathon von einem Team rund um Radio-Hamburg-Morgenmoderator John Ment: „Das ist unsere Chance, Hamburgern zu helfen, denen es in der Coronakrise an allen Ecken und Enden fehlt. Und wir dürfen nicht vergessen: Es kann jeden von uns treffen. Plötzlich stehst du da, unverschuldet, bist in höchster Not. Da kommen wir dann ins Spiel mit offenen Armen und helfen. Im Namen aller ,Radio-Hamburg‘-Kollegen kann ich mit Stolz sagen, dass wir komplett hinter dieser Aktion stehen.“
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Spendenmarathon starten am Dienstag nach Ostern
Am Dienstag nach Ostern, am 14. April ab 8 Uhr, startet der Radio-Hamburg-Spendenmarathon. Danach ist die Aktion werktäglich von 5 bis 19 Uhr und auch am Wochenende on air. Die Laufzeit des Marathons ist zunächst für eine Woche geplant. Alle Spenden, die während des Spendenmarathons über die Webseite www.spenden.radiohamburg.de eingehen, leitet das Radio-Hamburg-Team an den Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ weiter.
Neben den Aufrufen stellen die Moderatoren Mitarbeiter der sozialen Institutionen vor, die Gutscheine erhalten haben. Auch viele Spender, Einzelpersonen ebenso wie Firmen, kommen zu Wort und erhalten Gelegenheit, ihren Einsatz für die gute Sache öffentlich zu machen. Bereits über Ostern laufen Spots und Moderationen, in denen die Spendenaktion beworben wird.
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
- Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten
- Schutzmasken und Desinfektionsmittel können helfen – aber umgekehrt auch zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen
Gutscheine für Kirchengemeinden und gemeinnützige Einrichtungen
Denn diese Gutscheine gehen an gemeinnützige Einrichtungen in allen Stadtteilen: an Tafeln, Frauenhäuser, Jugendhilfe-Vereine, Suppenküchen und große Hilfswerke wie Caritas, Diakonie, DRK und Heilsarmee. Es gibt zudem viele Anfragen von Kirchengemeinden von Sasel, Volksdorf über Hamm, Eidelstedt bis Steilshoop und Wilhelmsburg.
Menschen aller Gesellschaftsschichten, die jetzt in Not sind, vom Obdachlosen bis zur Familie mit geringem Einkommen, der Alleinerziehenden bis zum mittellosen Künstler und Kleinunternehmer, profitieren von den 25-Euro-Gutscheinen fast aller bekannten Handelsketten, außer den Discountern Aldi und Kaufland, die nicht mitmachen möchten.
Gutscheine in Coronazeiten – "Frau D. hatte Tränen in den Augen"
Auch Senioren freuen sich über einen 25-Euro-Gutschein für Lebensmittel. So schrieb Frances Wernecke, Einrichtungsleiterin vom Wilhelm Leuschner Seniorenzentrum in Lohbrügge, wo viele bedürftige Ältere wohnen: „Als ich gestern den Briefkasten öffnete und einen Briefumschlag vom Abendblatt-Verein in den Händen hielt, war ich überwältigt. Die schnelle und unbürokratische Soforthilfe hat mich wirklich sprachlos gemacht. Wir sind so dankbar für die 50 Einkaufsgutscheine und geben sie nun an unsere Senioren weiter.“
Wernecke schickte ein Bild mit von einer 75 Jahre alten Bewohnerin, die von ihr einen Netto-Gutschein erhielt. „Frau D. wusste gar nicht, was sie sagen sollte und hatte Tränen in den Augen. Diese Hilfe hat ihr einen guten Tag beschert und wird ihr Ostern versüßen.“
Berührend war auch die Mail einer bedürftigen Mutter, die von der Diakonie versorgt wurde: „Lieben Dank für die mega-nette Geste der Rewe-Einkaufs-Gutscheine. Das war Rettung in allerletzter Sekunde, da wir schon 14 Tage ohne einen Cent auskommen mussten. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit meinen drei Superhelden in so eine sehr unangenehme Situation komme.“
So kann ich für Lebensmittelgutscheine spenden:
- Konto „Von Mensch zu Mensch“, IBAN: DE03 2005 0550 1280 2020 01 Haspa, Stichwort: Coronahilfe
So komme ich an die Gutscheine:
- Keine Einzelpersonen, sondern nur gemeinnützige soziale Initiativen können sich um 25-Euro-Gutscheine bewerben. Sie schreiben mit dem Stichwort: Coronahilfe an mensch@abendblatt.de eine E-Mail.
- Sagen Sie, wie viele Gutscheine Sie genau benötigen und dass Sie Menschen, die in finanzieller Not sind, helfen werden.
- Wir benötigen als Abendblatt-Verein eine Spendenbescheinigung. Anträge formlos an: Hamburger Abendblatt hilft e. V. Infos zur Aktion werktags unter Tel. (040) 55 44 711 56 oder -59
Weitere Infos zum Radio-Hamburg-Spendenmarathon unter: www.spenden.radiohamburg.de