Wir sind noch weit von einer inklusiven Gesellschaft entfernt. Denn im Alltag gibt es wenige Begegnungen zwischen Behinderten und Nichtbehinderten.
Ich besuche viele Projekte, die Menschen mit Behinderungen fördern, und schreibe darüber. Insoweit begegne ich in meinem beruflichen Alltag immer wieder Behinderten. Doch auch nur dort. Im privaten Umfeld gibt es diese Begegnungen sehr selten. Vielleicht mal beim Einkaufen.
Das zeigt mir wieder deutlich, wie weit wir tatsächlich von einer inklusiven Gesellschaft entfernt sind. Die Vision davon ist, dass wir alle nebeneinander wohnen, arbeiten und leben – Behinderte und Nichtbehinderte. Aber dazu muss es auch in mehr Häusern behindertengerechte Wohnungen geben, mehr Begegnungsstätten – einfach mehr Möglichkeiten.
Die gab es zum Beispiel vergangenes Wochenende bei den Stadtführungen mit zwei Sehbehinderten, die ich zuvor auf dieser Seite angekündigt hatte. Die Organisatoren waren nicht sicher, ob sich dafür genügend Interessenten finden würden. Umso schöner war, dass die Führungen innerhalb von zwei Tagen ausgebucht waren, es eine Warteliste gab und Schulklassen sich gemeldet hatten. Auch bei dieser Veranstaltung ging es darum, Begegnungen zu fördern. Wie bei dem Casting-Spot der Aktion Mensch „Das erste Mal“ (siehe Artikel) – übrigens sehr sehenswert.