Sky du Mont, Hamburg : "Da unsere Tochter - 2. Klasse - unter die Schulreform fallen wird, hatte ich Gelegenheit, mich besonders mit den damit verbundenen Änderungen zu befassen. Ich möchte Sie (Bürgermeister Ole von Beust, Anm. der Red.) von Herzen bitten, die geplante Goetsch-Reform noch einmal zu überdenken. (...) Alle Menschen sind gleich, aber nicht alle Menschen sind gleich begabt. Wenn Sie Schülerinnen und Schüler, die zu besonderen Leistungen befähigt sind, sechs lange Grundschuljahre an der kurzen Leine halten, werden Sie ihnen die Freude am Lernen und die beflügelnde Energie des Geistes ausgetrieben haben. Den Schaden tragen wir in dem Fall alle, auch diejenigen jungen Menschen, von denen man offenbar glaubt, dass sie besser ins Leben starten, wenn ihnen zwei Jahre länger die besseren Leistungen der Stärkeren vor Augen gehalten werden."

Heike Tuma, per E-Mail:

"Natürlich brauchen wir Reformen, aber nicht die von Frau Goetsch. Die ist viel zu teuer erkauft! Nicht nur, dass die Umstellung auf eine sechsjährige Primarschule eine kostspielige Gebäudeumstrukturierung nach sich ziehen würde, sie würde auch bestehende erfolgreiche Schulformen zerstören."

Sabine Kaienburg, per E-Mail :

"Die Einführung der Primarschule und das gemeinsame Lernen bis Klasse sechs ist ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Die Reform kommt nicht zu schnell, sondern verspätet. Zu viele Kinder sind schon auf der Strecke geblieben, haben die Lust am Lernen verloren. (...) Ich verstehe die Ablehnung einiger Eltern für die Schulform nicht. Gerade auch die leistungsstarken Kinder profitieren von der Reform, weil sie im individualisierten Unterricht nicht gebremst werden."

Miriam Schrum, per E-Mail:

"So wichtig ich Ihre Serie finde, möchte ich doch kritisch anmerken, dass mir die Berichterstattung manchmal zu einseitig gerät, zu sehr auf Schule und Lehrer gewettert wird. Sicher, die Klassen sind zu groß, sicher, manche Schule unzureichend ausgestattet, und sicher sind die meisten Eltern froh, wenn ihr Kind nicht von dem Experiment Primarschule betroffen ist. Doch darf man auch nicht die Verantwortung der Elternhäuser übersehen. (...) Viele Kinder haben Zeitpläne wie kleine Manager - schon seitdem sie sechs sind. Und da hat der Stress dann nichts mehr mit der Schule zu tun. Was mir auch fehlt, ist, dass nicht wenige Eltern ihre Erziehungskompetenz an die Lehrer delegieren. Und damit sind dann auch diese komplett überfordert."

Susann Ofori, per E-Mail:

"Eine Reform jagt die andere, es muss Ruhe in ein System kommen, um Erfolg zu haben, wie Sachsen in der PISA-Studie gezeigt hat. Wo bleiben die Schulen mit besonderen Profilen bei dieser Reform? Warum nicht erst planen und danach umsetzen?"


Mehr zum Thema finden Sie unter www.abendblatt.de/schule Schreiben Sie uns unter schule@abendblatt.de