Vergangene Woche war ein 16-Jähriger Schüler erkrankt. Behörde gibt inzwischen Entwarnung.
Masern-Alarm am Gymnasium Hochrad (Othmarschen): Nachdem in der vergangenen Woche ein 16 Jahre alter Schüler an Masern erkrankt war, hatten am Montag elf Mitarbeiter des Gesundheitsamts Altona in einer großen Aktion die Impfpässe der knapp 1000 Hochrad-Schüler überprüft. 189 Kinder und Jugendliche sowie 15 Lehrer, die zunächst keinen ausreichenden Impfschutz nachweisen konnten, mussten der Schule zeitweilig fernbleiben.
Inzwischen geben Behörde und Schulleitung jedoch Entwarnung. "Der Unterricht läuft wieder normal, nur noch ein einziger Schüler muss auf Rat der Behörde zu Hause bleiben", sagt Schulleiterin Inge Voltmann-Hummes.
Der Hintergrund: Ein Zehntklässer hatte die Frühjahrsferien im afrikanischen Mali verbracht. Nach seiner Rückkehr traten bei dem 16-Jährigen Symptome auf, die zunächst auf eine Tropenkrankheit hindeuteten. Im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) wurde jedoch die Diagnose Masern gestellt. Da die Infektionskrankheit hoch ansteckend ist, wurden umgehend alle Eltern über den Masern-Fall informiert und aufgefordert, ihren Kindern die Impfausweise zur Kontrolle mit in die Schule zu geben. Der Elternratsvorsitzende Walter Scheuerl begrüßte das "verantwortungsbewusste Vorgehen" der Schule und der Gesundheitsbehörde. "Die Reaktion auf den Vorfall war vorbildmäßig und eine reine Vorsichtsmaßnahme." Zunächst waren nach Aussage von Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts Altona, die 27 Klassenkameraden des erkrankten Schülers kontrolliert worden - einen Tag später dann alle anderen Schüler und Lehrer. "Alle, die als Kinder bereits an Masern erkrankt waren und damit jetzt immun sind, sowie alle, die ihren Impfschutz nachweisen konnten, durften sofort wieder am Unterricht teilnehmen", so Nießen. "Den anderen wurde eine Impfung empfohlen." Noch vor Ort wurden 18 Schüler und Lehrer geimpft, andere holten die Impfungen bei ihrem Hausarzt nach.
Während der Elternrat das Vorgehen positiv bewertet, üben einige Schüler Kritik: "Wir wurden nur sporadisch darüber informiert, dass die Masern umgehen. Die Aufklärung war nicht sonderlich gut", sagte ein 18-Jähriger.
Spätestens nach den Osterfeiertagen sollen auch der letzte freigestellte Schüler sowie zwei schwangere Lehrerinnen, die ihren Impfschutz noch abklären müssen, wieder in der Schule sein.