Die Klasse ist geschockt. Beinahe wäre ein Obdachloser von einem Mülltransporter getötet worden. Nun wollen die Schüler wissen, wie es Obdachlosen in Hamburg geht.
Der Beinahe-Tod eines Obdachlosen (das Abendblatt berichtete davon am 16.11.) hat auch auf unserer Schule viele Jugendliche erschüttert. Um zu hören, wie es den Obdachlosen in Hamburg geht und ob sie einen sicheren Schlafplatz haben, sind wir auf die Straße gegangen und haben einige befragt.
Uwe, ein netter Mann ohne Wohnsitz, den wir in der Spitalerstraße getroffen haben, sagte, dass etwa 70 Prozent der Obdachlosen keinen sicheren, warmen Schlafplatz haben. Er würde am liebsten ein Cafe für Menschen ohne ein Zuhause eröffnen, um ihnen ein Stück Geborgenheit zu geben. Auch Milan sehnt sich nach einer festen Unterkunft, doch findet er mit seinen Hunden, die er über alles liebt, nicht überall Einlass. ,,Natürlich gibt es ein gutes Winterprogramm mit Container-Plätzen in der Sportallee und der Talstraße", sagt Gerhard Kemme von "Hinz und Kunzt", ,,aber es ist nicht genug für die kalte Jahreszeit".
Hamburg tut sehr viel, aber vielleicht reicht das noch nicht. Darum war es ein sehr gutes Gefühl, mit den Obdachlosen zu sprechen, etwas von ihnen zu erfahren und nicht mit vollen Einkaufstüten an ihnen vorbeizugehen und wegzuschauen, nur um sein eigenes Gewissen nicht durcheinanderzubringen.