Hamburg. Vor dem Logo an der Grindelallee prügelten sich mehr als 40 Fußballfans – auch mit E-Scootern. Auftretende Band äußert sich zu Vorfall.
Vor dem Musikclub Logo an der Grindelallee in Hamburg-Rotherbaum hat es am Donnerstagabend eine Massenschlägerei zwischen Hamburger Fußballfans gegeben. An der Auseinandersetzung waren mehrere Dutzend Personen beteiligt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Beamten rückten daher mit einem Großaufgebot an.
Ersten Angaben zufolge soll die Band Teuterekordz während ihres Konzertauftritts „Viva HSV“ geschrien und so die Schlägerei ausgelöst haben. Die Polizei habe diesen Vorfall allerdings nicht "verifizieren" können, so Sprecher Thilo Marxsen. Auch die Band dementierte den Ausruf am Freitag auf Instagram.
Schlägerei zwischen HSV- und St.-Pauli-Fans vorm Logo
Nach derzeitigen Erkenntnissen erschienen gegen 23 Uhr plötzlich mehrere Personen, die gezielt die Konfrontation mit Teilen der etwa 100 vor dem Club wartenden Konzertbesucher gesucht haben sollen. Daraufhin hätte sich eine Schlägerei zwischen 40 Personen entwickelt. Laut Polizeisprecher Marxsen liegen Hinweise dafür vor, dass es sich dabei um Anhänger des FC St. Pauli und des HSV handelt.
Die Beteiligten sollen dabei auch mit Holzlatten und E-Scootern aufeinander eingeschlagen haben. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte flüchteten zahlreiche Personen in verschiedene Richtungen, eine etwa 20-köpfige Personengruppe führte die Auseinandersetzung jedoch unvermittelt fort. Um die gegenseitigen körperlichen Angriffe zu beenden, setzte ein Polizeibeamter sein Pfefferspray gegen sie ein.
Massenschlägerei vor Hamburger Musikclub: Zwei Festnahmen
Zwei Männer im Alter von 21 und 24 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Der 24-Jährige soll bei dem Versuch, den 21-Jährigen zu befreien, mit der Faust auf einen Polizeibeamten eingeschlagen haben. Der 37-jährige Polizist wurde dadurch leicht verletzt, konnte seinen Dienst jedoch fortsetzen.
Im näheren Umfeld der Veranstaltung wurden weitere Personen angehalten und überprüft. Einige mussten von den Rettungswagenbesatzungen vor Ort versorgt, zwei von ihnen zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht werden.
- Massenschlägerei in Wellingsbüttel – vier Verletzte
- Boot auf der Elbe gekentert – Großeinsatz in Wittenbergen
- Mann mit Messer – Spezialkräfte sichern Haus in Bramfeld
Schlägerei vor Hamburger Musikclub – Band distanziert sich
Im Logo war am Donnerstagabend die Band Teuterekordz im Rahmen ihrer "Asozial statt National Tour" aufgetreten. Über Instagram distanzierte sich die Band am Freitag von dem Vorfall. In einer Story teilten sie ihren Followern mit, dass sie "mit Fußball nichts am Hut" hätten. "Bitte lasst uns damit in Ruhe", schrieben die Musiker an die Fußballfans gewandt, die ihr Konzert besucht hatten. Sie wünschten zudem allen Verletzten eine gute Besserung.
Laut Polizei hatte die Betreiberin des Clubs das ausverkaufte Konzert vorzeitig beenden müssen. Für die Dauer des Polizeieinsatzes musste zudem die Grindelallee zwischen der Straße Durchschnitt und der Edmund-Siemers-Allee voll gesperrt werden.
Das für Sportgewalt zuständige Landeskriminalamt führt nun die weiteren Ermittlungen.