Hamburg. “Häufig enden solche Transporte für die Tiere tödlich“: Zoll am Flughafen findet zwei geschützte Vögel bei einem Reisenden.
Am Flughafen Hamburg machte der Zoll kürzlich einen überraschenden Fund: Im Gepäck eines Reisenden, der via Paris aus Marokko kam, entdeckten die Beamten ein lebendes Stieglitzpaar. Für die Vögel gilt laut Vogelschutzrichtlinie der EU ein Besitz- und Vermarktungsgebot, bei Einfuhr muss eine Genehmigung vorgelegt werden. Gegen den Mann wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet, teilte Thomas Gartsch, Sprecher des Hauptzollamts Itzehoe, mit.
Der Mann wurde "beim Durchqueren des Durchgangs für anmeldefreie Waren, dem sogenannten 'grünen Kanal', einer Kontrolle unterzogen", so der Sprecher. Die Vögel waren in einer Transportbox aus Kunststoff untergebracht. "Der Reisende gab an, die Tiere für einen Verwandten in Obhut genommen zu haben, da dieser eine längere Reise durchführt." Den Angaben nach befinden sich die Vögel seit zwei Jahren in dessen Besitz.
Flughafen Hamburg: Geschützte Vögel in Gepäck entdeckt
Das Veterinär- und Einfuhramt verhängte für das Stieglitzpaar eine zehntägige Quarantäne, außerdem wurden die Vögel von einem Hamburger Tierschutzverein in Verwahrung genommen. Der Reisende habe nun vier Wochen Zeit, die erforderlichen Genehmigungen des Bundesamts für Naturschutz nachzureichen, heißt es vom Zoll.
"Die Vögel haben die Tortur der Reise zum Glück unbeschadet überstanden. Häufig enden solche Transporte für die Tiere aber tödlich", sagt Zollsprecher Gartsch. Auch dadurch werde das Aussterben von bedrohten Tierarten gefördert.
- Sohn bedroht Mutter mit Messer – SEK-Einsatz
- Feuer in Oldtimer-Werkstatt: Trinkwasserversorgung fällt aus
- Reifen platzt bei Tempo 200: Porsche schleudert von A7
"Der Zoll appelliert daher an alle Reisenden, lebende Tiere oder Souvenirs tierischen und pflanzlichen Ursprungs im Ursprungsland und damit in Ihrer natürlichen Umgebung zu belassen", fügt der Sprecher hinzu. Heimische Arten werden außerdem geschützt, weil so auch das Einschleppen von Krankheiten oder invasive Arten verhindert wird.