Hamburg. Die Polizei Hamburg hatte eine Wohnung eines 20-Jährigen durchsucht. Im Haus traf sie zufällig auf zwei weitere Tatverdächtige.

Drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, einen unverhofften Dealer-"Hattrick" erzielt oder einfach nur ein klassischer Fall von "dumm gelaufen" für die Tatverdächtigen. Egal wie man es nennt – die Polizei Hamburg dürfte deutlich zufrieden gewesen sein, nachdem sie am Dienstag von einer Durchsuchung eines Mehrfamilienhauses in Altona zurückgekehrt war. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, sei sie bei dem Einsatz in der Wohnung eines mutmaßlichen Drogenhändlers an der Koldingstraße auf zwei weitere Tatverdächtige gestoßen.

Ursprünglich hatten die Beamten nur die Wohnung des 20 Jahre alten Tatverdächtigen durchsuchen wollen. Der Beschuldigte war bereits im Januar wegen der Übergabe von 15 Kugeln Kokain an einen Mittäter kurzzeitig festgenommen worden. Die Ermittlungen ergaben damals, dass der 20-Jährige einen Drogenbunker auf einem Grünstreifen in der Nähe des S-Bahnhofs Tiefstack bestückt hatte.

Polizei Hamburg: 20-Jähriger bestückte erneut Drogenbunker

Am Dienstag beobachteten Rauschgiftfahnder des LKA 68 dann erneut, wie der junge Mann den Drogenbunker bestückte, ein 31-Jähriger dort Rauschgift entnahm und anschließend an drei 19, 20 und 26 Jahre alte Straßendealer verteilte. Bei der Überprüfung der Straßendealer stellte die Polizei lediglich etwas Kokain im Mund des 19-Jährigen fest, die anderen Tatverdächtigen hatten die Kugeln vermutlich verschluckt.

Bei den Beschuldigten stellte die Polizei insgesamt 845 Euro, im Drogenbunker zudem 105 Kugeln Kokain sicher. Der 26-Jährige sei laut Polizei mangels Haftgründen entlassen worden, die vier anderen Männer wurden einem Haftrichter zugeführt.

Drogenhaus in Altona: Polizei stößt zufällig auf weiteren Verdächtige

Bei der Wohnungsdurchsuchung des bereits im Januar zwischenzeitlich festgenommenen 20-Jährigen führte Drogenspürhund "Whisper“ die Beamten dann zu zwei weiteren Tatverdächtigen. Bei der Durchsuchung zeigte der Hund einen möglichen Drogenfund in einem verschlossenen Kellerraum des Mehrfamilienhauses an, der nicht zur Wohnung des 20-Jährigen gehörte.

Der eilig herbeigeführte Durchsuchungsbeschluss des Kellerraums förderte 200 Gramm Marihuana, eine scharfen Pistole vom Typ Walther PPK (Kaliber 22 mm) und insgesamt 46 Patronen zutage. Der 56 Jahre alte Besitzer des Kellerraums wurde direkt von seiner Wohnung aus dem Haftrichter vorgeführt.

Polizei Hamburg riecht Drogen aus weiterer Wohnung

Während die Beamten den Kellerraum noch durchsuchten, wollte ein weiterer Bewohner des Mehrfamilienhauses seine Wohnung betreten. Diesmal benötigte die Polizei nicht mal die feine Nase von Spürhund "Whisper" – der Marihuanageruch aus der kurz geöffneten Wohnung war auch für die menschliche Nase deutlich erkennbar.

Wie die Polizei mitteilte, habe der 34 Jahre alte Mieter der Wohnung trotz Klingelns nicht geöffnet, sodass die Beamten die Wohnung "zur Verhinderung von Beweismittelvernichtung aufgrund von Gefahr im Verzuge" sofort betraten.

Der 34-Jährige räumte umgehend den Besitz von Marihuana ein, insgesamt fanden die Beamten 46 Gramm des Betäubungsmittels. Der Beschuldigte wurde nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen.