Hamburg. Zwei Menschen haben sich auf der Straße befestigt. Sie fordern eine Agrarwende, um Treibhausgasemissionen zu senken.

Umweltaktivisten haben am Montagmorgen den Horner Kreisel blockiert und mächtig Stau im Berufsverkehr gesorgt. Wie die Polizei mitteilte, klebten sich um 8.45 Uhr zwei Menschen mit dem ganzen Körper auf der A24 am Kreisel fest. Die Polizei hatte den Verkehr auf der A24 in Richtung Innenstadt über Jenfeld ableiten müssen. Inzwischen ist die Autobahn wieder freigegeben.

Um 9.30 Uhr schritten die Beamten ein, entfernten die festgeklebten Aktivisten und nahmen sie sowie daneben stehende Teilnehmer in Gewahrsam. Die Aktion sorgte für bis zu sieben Kilometer Stau.

Es handelte sich dabei offenbar um Demonstranten der Kampagne "Essen Retten – Leben Retten", die ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende fordern, um Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu senken. Sie nennen sich den Aufstand der letzten Generation. Auch in Berlin startete die Gruppe eine solche Aktion und blockierte dort die A100.

Verkehr in Hamburg: Aktivisten blockieren Horner Kreisel

„Wir sind entschlossen. Wir merken, dass wir immer mehr stören. Dieser Gegenwind zeigt, wie richtig wir liegen", teilten die Aktivisten am Montagmorgen mit. "Aus dem Landwirtschaftsministerium wurde uns letzte Woche erneut mitgeteilt, dass das Anliegen dort auch für wichtig empfunden wird und dass man sich damit befasst. Das reicht aber nicht!", so die Gruppe. Weiter werde in Deutschland ein Lkw Lebensmittel pro Minute weggeworfen, die Klimakatastrophe bedrohe weiter das Leben von Milliarden Menschen. "Wir wollen jetzt Handlungen sehen”, sagte Carla Rochel, Teilnehmerin der Aktion.

Klimaaktivisten blockieren am Horner Kreisel die Abfahrt der Autobahn 24 und werden von der Polizei von der Straße getragen.
Eine Klimaaktivistin wird am Horner Kreisel von Beamten der Polizei Hamburg weggetragen. © dpa | Daniel Bockwoldt

Ihre Aktion ähnelt denen der Klimaaktivisten von Extinction Rebellion. Immer wieder kleben sich einzelne Anhänger der Gruppe auf der Fahrbahnoberfläche fest. Extinction Rebellion konzentriert sich bei den Aktionen auf Hauptverkehrsstraßen, um auf den "drohenden Kontrollverlust durch die Klimakrise" aufmerksam zu machen. Sie fordern den Senat auf, eine "Bürger:innenversammlung" einzuberufen, die verbindliche Maßnahmen zum Erreichen der Klimaneutralität beschließen kann.