Hamburg. Außerdem bedrohte die 23 Jahre alte Prostituierte ihr Opfer mit einem Messer. Das war jedoch nicht der erste Vorfall.

Als sich ein Mann aus Bergedorf im Juni 2020 auf die Kontaktanzeige „Dreier noch heute“ meldete, dürfte er noch nicht geahnt haben, was ihn erwarten würde. Statt des erhofften Gruppensex bekam er von einer heute 23 Jahre alten Prostituierten und einer unbekannten Frau ein Gemisch aus einer zwölfprozentigen Salzlösung und Desinfektionsmittel in den Intimbereich gesprüht.

Als das Opfer unter Schmerzen seine zuvor ausgehändigten 330 Euro zurückforderte, soll die 23-Jährige ein Messer aus ihrer Handtasche geholt und gedroht haben, ihn abzustechen. Doch der Mann konnte die Polizei rufen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Nun muss sich die 23-Jährige am Donnerstag vor Gericht verantworten.

Prostituierte sprüht Opfer Salzlösung in Intimbereich

Dabei geht es auch um einen weiteren Fall in dem die 23-Jährige gemeinsam mit einer 28 Jahre alten Kollegin aus der Herbertstraße weitere Straftaten begangen haben soll. Nachdem sie einem Mann an einem Abend im Juli 2019 Sex angeboten und ihn auf ein Zimmer in der Gerhardstraße gebracht habe, lenkte die jüngere der beiden Frauen den Mann ab, sodass die 28-Jährige seine Wertsachen wegnehmen konnte.

Als der Mann das Fehlen seines Portemonnaies, seines Handys und seiner Bankkarten bemerkte, forderte er seine Wertsachen zurück. Die Prostituierten versperrten jedoch die Zimmertür und drohten, den Türsteher zu rufen, so die Staatsanwaltschaft.. Außerdem forderten sie den Mann auf, ihnen seine PIN-Codes für die Bankkarten zu verraten. Aus Angst gab er schließlich nach, sodass die Frauen 890 Euro abheben konnten, wie es von der Generalstaatsanwaltschaft heißt.

Sowohl die 23-Jährige als auch die 28-Jährige müssen sich nun wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung und Freiheitsberaubung vor dem Schöffengericht verantworten. Der 23-Jährigen werden wegen des Salzlösung-Vorfalls in Bergedorf zudem Betrug, gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung vorgeworfen.