Hamburg. Rebhühner und Fasane waren auf engstem Raum in Kartons zusammengepfercht. Die Tiere waren teilweise schwer verletzt.

Sie boten den Polizisten ein Bild des Jammers: Beamte haben Anfang April in Hamburg-Hamm ein geparktes Auto mit 40 teilweise schwer verletzten Wildvögeln entdeckt. Im Kofferraum befanden sich Kartons, aus denen Tierfedern herausragten. Rebhühner und Fasane waren hier auf engstem Raum zusammengepfercht.

Wie der Hamburger Tierschutzverein am Donnerstag mitteilte, waren die Böden der Kartons, auf dem die Tiere eingeengt ausharrten, bereits durchgeweicht. Nach Angaben des Tierschutzvereins waren die beiden hinteren Fensterscheiben des Fahrzeugs zwar mutmaßlich für die Sauerstoffzufuhr leicht geöffnet – die Außentemperaturen lagen aber zwischenzeitlich bei nur 2,5 Grad. "Aufgrund der dramatischen Situation vor Ort konnte von einer nicht artgemäßen Haltung der Tiere sowie dem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ausgegangen werden", so der Tierschutzverein.

Wildvögel in Auto eingesperrt: Henne wird eingeschläfert

Die Vögel wurden nach der Befreiung in die Obhut der Wildtierrettung des Tierschutzvereins gebracht. Die einzige Fasanen-Henne inmitten von 29 Hähnen wurde von ihren männlichen Artgenossen so stark verletzt – als Folge von unzähligen Deckungsversuchen –, dass sie nur noch erlöst werden konnte. Das Muskelfleisch war bereits bis auf die Knochen aufgerissen.

Für die Fasanen-Henne kam leider jede Hilfe zu spät. Sie musste eingeschläfert werden.
Für die Fasanen-Henne kam leider jede Hilfe zu spät. Sie musste eingeschläfert werden. © Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.

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Mittlerweile wohnen die geretteten Fasane und Rebhühner nach Arten getrennt in Volieren des Tierschutzes. Sie können die Sonne genießen und im Sand baden, um ihr Gefieder zu pflegen, sagte eine Mitarbeiterin. Der Fahrzeughalter konnte bislang noch nicht ermittelt werden.