Hamburg. Die jungen Männer, darunter ein Zwillingspaar, sollen sich Mitte September in einem Gebüsch an einer 15-Jährigen vergangen haben.
Nach einer Gruppenvergewaltigung im Stadtpark in Hamburg, der ein erst 15 Jahre altes Mädchen zum Opfer fiel, hat die Polizei jetzt mehrere Tatverdächtige ermittelt. Es handelt sich um 17 bis 20 Jahre alte Männer. Sie hatten die Jugendliche offenbar zufällig getroffen und in ein Gebüsch gezerrt.
Es war eine schockierende Tat, die sich Mitte September nahe der Festwiese ereignete. Dort war nach einer privaten Geburtstagsfeier die angetrunkene 15-Jährige auf eine Gruppe junger Männer getroffen. Das Mädchen hatte im Stadtpark mit Freunden und Bekannten gefeiert. Irgendwann hatte sie den Anschluss an die Gruppe verloren und irrte allein durch die Gegend.
Täter sollen Gruppenvergewaltigung gefilmt haben
Die Jugendlichen, auf die sie traf, erkannten offenbar sofort, dass das junge Mädchen so betrunken war, dass es sich nicht wehren konnte. Nacheinander zogen mehrere der Männer die Jugendliche in ein Gebüsch. Dort missbrauchten sie die 15-Jährige. Dabei soll die Tat auch mit Handys gefilmt worden sein. Vor ihrer Flucht beklauten die Täter noch ihr Opfer.
Die Abteilung für Sexualdelikte im Landeskriminalamt, das LKA 42, übernahm den Fall. Vier Tage nach der Tat wurde damit begonnen, öffentlich nach Zeugen zu suchen. Dabei wurde auch gezielt nach Handyvideos gefragt, die Teilnehmer der Feier bei der Party gemacht hatten. Schon vorher hatten Beamte damit begonnen, Videomaterial aus Überwachungskameras in der Umgebung auszuwerten. Auch mehrere Besucher des Stadtparks, die sich nach dem Zeugenaufruf meldeten, lieferten Hinweise.
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Zunächst konnten fünf Männer – ein 18 Jahre alter Pole, ein 20 Jahre alter Ägypter, ein Kuwaiti (19), ein Libyer (17) und ein in Hamburg geborener 17-Jähriger – als vermutliche Täter identifiziert werden. Sie sollen zu der Gruppe gehört haben, die die 15-Jährige missbrauchte. Später identifizierte die Polizei noch zwei 20 Jahre alte Zwillingsbrüder. Die beiden sollen ebenfalls an der Vergewaltigung beteiligt gewesen sein.
Allen Verdächtigen Männern wurden DNA-Proben entnommen
Beamte durchsuchten die Wohnungen der Beschuldigten. Dabei wurden auch mehrere Handys sichergestellt, deren Daten jetzt ausgewertet werden müssen. Die Polizei will so feststellen, wer die Tat gefilmt hatte.
Außerdem wurden von allen Beschuldigten DNA-Proben genommen. Das ist bei Sexualdelikten ein übliches Verfahren. So kann sicher festgestellt werden, wer die 15-Jährige missbrauchte. Die Verdächtigen wurden mangels Haftgründen zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt.