Hamburg. Zwei Fahrer lieferten sie im Hafengebiet ein Rennen, das von Zivilbeamten gefilmt wurde. Ein Betrunkener wollte flüchten.
Zwei Autofahrer sind seit Mittwoch nach einem illegalen Autorennen ihren Führerschein und ihre Nobelkarossen los. Ein weiterer Autofahrer konnte nach einer Trunkenheitsfahrt mit anschließender Flucht vor der Hamburger Polizei seinen Führerschein nicht verlieren – denn er besaß gar keinen.
Das illegale Straßenrennen beobachteten Beamte am Mittwoch gegen 21.25 Uhr zwischen der Straße Am Saalehafen (Kleiner Grasbrook) und der Köhlbrandbrücke. Die Polizisten in Zivil waren mit einem Videowagen, einem sogenannten ProViDa-Fahrzeug, unterwegs und filmten so das Rennen zwischen dem Fahrer eines Jaguar F-Typ und dem Fahrer eines Mercedes E220.
Straßenrennen in Hamburg: Tempo 150 bei erlaubten 50 km/h
Laut einer Polizeisprecherin gerieten die beiden Autos Am Saalehafen ins Visier der Polizei, weil beide mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Köhlbrandbrücke fuhren. "Im weiteren Verlauf beobachteten die Beamten zunächst ständige Führung- und Fahrstreifenwechsel bei durchschnittlichen Geschwindigkeiten von 90 km/h bei erlaubten 60 km/h", sagte Sprecherin Evi Theodoridou.
Anschließend sollen beide Fahrer nebeneinander beschleunigt haben und fuhren mit Tempo 150 bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
"Letztlich fuhren die Fahrer der 550 PS und 170 PS starken Fahrzeuge mit 128 km/h auf die Köhlbrandbrücke und beschleunigten hier kurzzeitig erneut die Gänge ihrer Fahrzeuge aus", sagt Theodoridou.
An der Finkenwerder Straße stoppten die Polizisten die beiden 59 und 40 Jahre alten Autofahrer an einer roten Ampel. "Noch vor Ort wurde über den Bereitschaftsdienst der Staatsanwaltschaft Hamburg die Beschlagnahme beider Pkw und der Führerscheine der Männer erwirkt."
Lesen Sie auch:
- Raser: So erklären Verkehrspsychologen Poser auf der Straße
- Soko zieht jeden Tag zwei Autoposer aus dem Verkehr
- Hamburger Autoposer zu 4000 Euro Geldstrafe verurteilt
Alkoholtest bei G-Klasse-Fahrer ergibt 1,3 Promille
Nur etwa eine Stunde vor diesem Vorfall nahmen andere Zivilbeamte, die ebenfalls mit einem Videowagen unterwegs waren, die Verfolgung eines Mercedes G-Klasse auf. Die Beamten wollten dort eine allgemeine Verkehrskontrolle durchführen und klappten die Warntafel mit der Aufschrift "Polizei" am Heck des zivilen Streifenwagens aus.
Polizei verfolgt betrunkenen Autofahrer
Als der G-Klasse-Fahrer dies sah, bremste er laut Polizei stark ab, wendete und fuhr mit durchdrehenden Reifen Richtung Bergedorf davon. Sofort nahmen die Polizisten die Verfolgung auf.
"Als der Fahrer verkehrsbedingt an einer roten Ampel halten musste, setzten die Beamten ihr Fahrzeug schräg vor den Mercedes, um eine Weiterfahrt zu verhindern", sagt Polizeisprecherin Evi Theodoridou und fügt hinzu: "Nach einem kurzen Blickkontakt zwischen dem Fahrer und den Beamten sprang der Fahrer zwischen den Sitzen hindurch auf die Rücksitzbank, auf der zwei weitere Männer saßen."
Fahrer will schnell den Platz tauschen
Da die drei Männer jedoch derart unterschiedlich aussahen, bestand für die Beamten kein Zweifel, bei welchem es sich um den Fahrer handelte. Ein sodann durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,3 Promille.
Den Führerschein des Mannes konnten die Beamten nicht beschlagnahmen, weil der 42-Jährige nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Der Fahrzeugschlüssel wurde hingegen sichergestellt.