Hamburg. Frau fuhr auf der falschen Radwegseite und bei Rot. Verkehrsbeeinträchtigungen um den Hauptbahnhof. Zweiter Unfall mit Scooter.

Bei einem schweren Unfall mit einem E-Scooter in der Hamburger Innenstadt nahe dem Hauptbahnhof ist eine Frau am Sonntagmittag gegen 13 Uhr schwer verletzt worden. Die 41-Jährige hat sich nach Reporterangaben mit dem E-Roller auf dem Glockengießerwall auf dem Fahrradstreifen befunden, allerdings auf der falschen Seite. Zudem ist sie in Höhe Ballindamm bei Rot über die Straße gefahren, so die Polizei.

Ein Mercedes CLA erfasste die Frau, sie flog über die Motorhaube und landete auf der Straße. Dabei zog sie sich offenbar unter anderem schwere Rückenverletzungen zu. Ein Notarzt begleitete sie ins Krankenhaus St. Georg. Der Verkehr wurde von der Lombardsbrücke an der Alster bis etwa 14 Uhr umgeleitet. Vom Hauptbahnhof Richtung Stephansplatz gab es keine Einschränkungen. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an.

Nach Angaben der Polizei war der Unfall der zweite mit einem E-Scooter in Hamburg, der den Beamten gemeldet wurde.

Bereits am Freitagmittag war es an der Kreuzung Jungiusstraße/Gorch-Fock-Wall zu einer Kollision eines E-Scooter-Fahrers (19) mit einer Radfahrerin (40) gekommen. Der E-Scooter fuhr als Geisterfahrer auf der falschen Seite. Die Radfahrerin kam ins Krankenhaus, beide erlitten leichte Verletzungen.

Kontrolle der Polizei

Am Freitag hatte die Polizei derweil erneut Fahrer von E-Scootern in der Innenstadt kontrolliert. Am Freitag überprüften Beamte der Fahrradstaffel zwischen 7 Uhr und 14.30 Uhr zahlreiche Fahrer von E-Rollern. Nun präsentierte die Polizei das Ergebnis. 18 Verstöße von Führern eines Elektrokleinstfahrzeugs wurden registriert, und 21-mal hatten die Polizisten auch bei Fahrradfahrern etwas zu beanstanden.

14-mal fuhren die Nutzer von E-Scootern auf dem Gehweg oder in einer Fußgängerzone. In einem Fall fuhr ein Nutzer zwar auf dem Radweg, jedoch auf der falschen Seite. Einen E-Scooter nutzten zwei Menschen gleichzeitig. Zweimal hatten die Elektrokleinstfahrzeuge keinen Versicherungsschutz. Auch zahlreiche Verstöße von Radfahrern ahndeten die Polizisten: 16-mal waren Radfahrer auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen unterwegs. Viermal fuhren Radler bei Rot über die Straße. In einem Fall hatte das Fahrrad keine Bremsen. Auch der Fahrer eines Pedelec geriet ins Visier der Beamten, weil dieser besonders schnell unterwegs war.

Schnellere Pedelecs unterwegs

Die Polizisten stellten dabei fest, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Pedelec handelt, das eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 25 erreichen darf, sondern um ein S-Pedelec. Dieses Elektrofahrrad hat eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und ist somit versicherungspflichtig. Die Beamten vermuten, dass der Mann das Kennzeichen deshalb nicht montiert hatte, um den Anschein eines normalen Fahrrads zu erwecken und Radwege nutzen zu können. Die Überprüfung des Kennzeichens, das der Mann tatsächlich mit sich führte, ergab, dass dieses seit über einem Jahr abgelaufen war. Die Beamten fertigten daher eine Strafanzeige wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.

Obwohl die Polizei nicht gezielt Autofahrer kontrollierte, fielen dennoch einige Verkehrssünder auf. in Zwei Fällen nutzten die Autofahrer ihr Mobiltelefon. Einmal hielten sie einen Autofahrer an, nachdem dieser über Rot gefahren war. In zwei Fällen wendeten Autofahrer trotz eines Verbots. Einmal bog ein Fahrer falsch ab. In einem Fall ahndeten die Polizisten einen Parkverstoß.

Für die Polizei war es nicht der erste Schwerpunkteinsatz „Verhalten von Führern von Elektrokleinstfahrzeugen“ in der Hamburger City. Bereits Anfang Juli gab es eine Kontrolle, bei der 15 Verstöße festgestellt wurden.