Hamburg. Fast 1500 Raser wurden geblitzt – der schnellste war bereits auf dem Weg, seinen Führerschein abzugeben.

Man hätte wissen können, dass die Wahrscheinlichkeit, geblitzt zu werden, am Donnerstag noch einmal deutlich höher ist als sonst: Schließlich war der sogenannte "Blitzer-Marathon" kein Geheimnis, die Hamburger Polizei war sogar so freundlich, einen Teil der Orte, an denen zwischen 6 Uhr am Morgen und 22 Uhr am Abend gemessen wurde, vorher bekannt zu geben.

Trotzdem waren knapp 1500 Autos so schnell, dass zumindest ein Verwarnverfahren gegen die Halter eingeleitet wurde. 142 müssen mindestens mit einem Bußgeld rechnen.

Hochgeschwindigkeits-Transporter am Berner Heerweg

Neben den Feld-, Wald- und Wiesenrasern gibt es natürlich noch die Exoten, die traurigen Highlights: Am Berner Heerweg überholte ein Mercedes Sprinter ausgerechnet das zivile Videofahrzeug der Polizei – mit 89 km/h, wo maximal 50 erlaubt sind. Mit seinem Fahrverhalten, das ein Polizeisprecher als "unkontrollierten Wechsel der Fahrstreifen" beschreibt, dürfte der Fahrer sich auch nicht wirklich beliebter gemacht haben.

Weil die Insassen des Hochgeschwindigkeits-Transporters nicht aus Deutschland kamen, mussten sie eine Sicherheitsleistung in Höhe von 350 Euro hinterlegen, bevor sie weiterfahren durften.

"Tagessieger" fuhr mit 139 km/h durch die Baustelle

Der inoffizielle "Tagessieger", derjenige Fahrer also, der das geltende Tempolimit am konsequentesten ignorierte, wurde auf der Autobahn 7 erwischt, mit 139 km/h im Baustellenbereich. Erlaubt waren dort 80 km/h. Immerhin hatte er eine gute Ausrede für die Eile: Der gerade einmal 20 Jahre alte Fahrer des Audi war auf dem Weg zum Amtsgericht Barmbek, um dort seinen Führerschein abzugeben.

Nun dürfte es eine ganze Weile länger dauern, bis er ihn zurückbekommt.