Hamburg. Schüsse im Milieu? Der 42-Jährige sollte mit Jeep ins Krankenhaus gebracht werden. Doch bis dorthin kam er zunächst nicht.

Die Hamburger Mordkommission ermittelt nach rätselhaften Schüssen in Eilbek: Ein 42 Jahre alter Mann ist am Freitagabend offenbar in der Nähe eines Elektronikgeschäfts an der Wandsbeker Chaussee niedergeschossen worden. Doch der genaue Tatort ist weiterhin unbekannt. Was nach der Tat passierte, das ermitteln Spezialisten der Polizei. Klar ist: Die Umstände der Tat erinnern an Kriminalfälle, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt – inklusive eines kuriosen Moments.

Offenbar wurde der schwerstverletzte Mann von den Tätern, Zeugen oder Freunden in einen schwarzen Chrysler Jeep geladen. Möglicherweise sollte er von zwei Männern ins AK St. Georg gebracht werden. In Höhe Peterkampsweg sollen der Fahrer und Beifahrer des Jeeps die Besatzung eines Rettungswagens auf sich aufmerksam gemacht haben. Gleichzeitig soll der Angeschossene aus dem Jeep gefallen sein oder versucht haben, sich heraus zu bewegen. Das ist noch fraglich.

Klar ist: Der Rettungswagen befand sich auf einer sogenannten Werkstattfahrt. Der Fahrer konnte nicht medizinisch eingreifen. Er alarmierte sofort den Notarzt und die Polizei.

Mann angeschossen: Video vom Hamburger Tatort

5856942477001_videostill_1541187279507.jpg
Schüsse in Eilbek: Mordkommission ermittelt

weitere Videos

    Sprengstoffhunde am Tatort – Zeugenaufruf

    Die Tat geschah gegen 17.40 Uhr. Die Hamburger Polizei war am Abend mit zwischenzeitlich 35 Streifenwagen im Einsatz, wie ein Sprecher dem Abendblatt sagte. Ein Notarzt war kurz vor 18 Uhr vor Ort, um den Verletzten zu versorgen, der aus Aserbaidschan stammen soll. Die Polizei rückte anschließend mit weiteren Experten und der Mordkommission an und hatte auch Sprengstoffhunde vor Ort, um nach Projektilen zu suchen. Der vermeintliche Tatort und der Fundort des Mannes wurden abgeriegelt. Die Beamten befragten Zeugen, die höchst unterschiedliche Angaben machten.

    Die beiden anderen Insassen des Jeeps sollten am Abend vernommen werden. Sie sind polizeibekannt und sollen nach Abendblatt-Informationen in Menschenhandel verwickelt gewesen sein. Es ist wahrscheinlich, dass es sich um eine Auseinandersetzung im Milieu handelte. Der Verletzte kam mit einem Bauchschuss ins Krankenhaus. Zeugen wollen gesehen haben, dass er reanimiert wurde. Mittlerweile ist der Mann nach einer Operation außer Lebensgefahr. Das sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend.

    Die Hamburger Polizei bittet nun mögliche Zeugen der Geschehnisse an der Wandsbeker Chaussee, sich zu melden. Wer Hinweise habe, möge sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 melden.

    Polizei Hamburg bei Twitter

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    Die Wandsbeker Chaussee war beidseitig gesperrt. Es hatten sich erhebliche Staus im Feierabendverkehr aus der und in die Hamburger City gebildet. Auch der Busverkehr war betroffen. Gegen 20 Uhr wurde laut Polizei die Wandsbeker Chaussee wieder für den Verkehr freigegeben, aber nur teilweise. Eine Sperrung zwischen Richardstraße und Ritterstraße dauerte auch um 21 Uhr noch an. Dann wurde der Jeep zur kriminaltechnischen Untersuchung abtransportiert.

    In Wandsbek musste zuletzt das SEK eingreifen, nachdem ein Mann angeschossen worden war und die Täter flüchteten. Von ihnen fehlt bislang jede Spur. Ob die Tat vom Freitagabend damit im Zusammenhang steht, ist offen.