Hamburg. Die fünf neuen Anlagen bringen der Stadt über drei Millionen Euro an Bußgeldern. Grüne fordern mehr stationäre Blitzer gegen Raser.
Fünf neue und fest installierte Blitzanlagen hat Hamburg in diesem Jahr aufstellen lassen. Eine erste Bilanz zeigt nun, dass offensichtlich viele Autofahrer an ihnen mit zu hohem Tempo vorbeigefahren sind. Das geht jedenfalls aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des Grünen-Verkehrspolitikers und Bürgerschaftsabgeordneten Martin Bill hervor. Danach wurden allein nach Messungen dieser fünf Geräte 160.150 Anzeigen und insgesamt rund 3,14 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern ausgesprochen worden. Im Durchschnitt also 32.000 Anzeigen und 628.000 Euro nur allein durch einen festen Blitzer!
Die Grünen hielten es daher für "dringend notwendig, die Raserei auf Hamburgs Straßen zu stoppen – auch indem weitere Blitzer aufgestellt werden", heißt es dazu in einer Mitteilung der Grünen-Bürgerschaftsfraktion.
28 Blitzer-Anlagen in Hamburg
Derzeit sind an 28 Standorten stationäre "Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen" (GÜA) aufgestellt, darunter eben die fünf neuen, die recht unterschiedliche Ergebnisse brachten: An der Kieler Straße stadteinwärts gab es hier 328.518 Euro an Bußgeldern; stadtauswärts wurde dort noch häufiger zu schnell gefahren und allein an dieser Anlage 553.044 Euro "eingefahren". Spitzenreiter unter den neuen Blitzern ist aber die Anlage an der Finkenwerder Straße/Völlhöfner Weiden mit 1,13 Millionen Euro an Buß- und Verwarngeldern. Weitere neue Blitzer stehen auch am Friedrich-Ebert-Damm an beiden Fahrtrichtungen, an der Amsinckstraße und an der Rennbahnstraße in Wandsbek.
"Raser stellen für sich und andere eine erhebliche Gefahr dar", begründet der Grünen-Politiker Bill die Forderung seiner Fraktion nach weiteren stationären Blitzern. Bill: "Wir setzen daher auf Prävention und auch die Verfolgung von Tempoverstößen." Die Bilanz der neuen Anlagen zeige eben eindrucksvoll, dass es einen "dringenden Handlungsbedarf" gebe . "Die gefährliche Raserei auf Hamburgs Straßen muss gestoppt werden", fordert Bill, dessen Partei in Koalition mit der SPD die Landesregierung in Hamburg stellt.
Weitere Standorte werden geprüft
Tatsächlich prüft die Stadt derzeit bereits weitere mögliche Standorte, so zum Beispiel für die Bereiche Theodor-Heuss-Platz/Dammtordamm, für die Nordkanalstraße, den Horner Kreisel, die Tarpenbekstraße und die Saarlandstraße in Höhe der Freilichtbühne, wie aus einer älteren Senatsantwort aus dem August dieses Jahres hervorgeht. Noch gibt es aber kein endgültiges Ergebnis dieser Überprüfung, heißt es nun in der Antwort auf die Grünen-Anfrage.