Der Mann, der den einjährigen Sohn seiner Freundin totgeschüttelt hat, bestreitet seine Tat bis heute.

Hamburg. Die Urteile in drei vielbeachteten Strafgerichtsprozessen sind rechtskräftig geworden. In den Fällen „Lara-Mia“, „Tayler“ und „Casa Alfredo“ habe der Bundesgerichtshof die jeweils eingelegten Revisionen Ende Juni als unbegründet verworfen, teilte das Hanseatische Oberlandesgericht mit.

Für Furore hatte insbesondere der Prozess gegen den Wirt des Restaurants „Casa Alfredo“ (St. Georg) gesorgt. Der Angeklagte hatte seinen Schutzgelderpresser im September 2015 während eines Streits erschossen und die Leiche in seinem Restaurant einbetoniert. Im August 2016 sprach das Gericht Alfredo M. vom Vorwurf des Totschlags frei – er habe in Notwehr gehandelt. Während der Urteilsverkündung kam es zu tumultartigen Szenen im Gerichtssaal.

„Tayler“: Mann bestreitet Schuld

Im Fall Tayler hat der BGH die elfjährige Freiheitsstrafe gegen den Angeklagten Michael Q. bestätigt. Der damals 27-Jährige hatte Tayler, den einjährigen Sohn seiner Freundin, am 12. Dezember 2015 so heftig geschüttelt, dass der Junge eine Woche später seinen schweren Hirnverletzungen erlag. Nach 20 Verhandlungstagen verurteilte das Gericht Michael Q. wegen Totschlags. Bis zuletzt hatte er seine Schuld bestritten.

Den Tod eines weiteren Kindes muss nun rechtssicher auch Daniel C. (29) sühnen. Er war der Stiefvater der dramatisch unterernährten Lara-Mia, die im März 2009 in einer Wohnung in Wilhelmsburg starb. Das Gericht stellte fest, dass Daniel C. das neun Monate alte Mädchen von Herbst 2008 an nur noch unzureichend mit Nahrung versorgt und die Gefahr des Todeseintritts „billigend“ in Kauf genommen habe. Es verurteilte ihn unter anderem wegen versuchten Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. dah