Seevetal. Weil Drogenhändler in Seevetal Cannabis angebaut hatten, konnten Züge zwischen Hannover und Hamburg zwischenzeitlich nicht fahren.

Wegen einer groß angelegten Drogenrazzia ist am frühen Donnerstagmorgen die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover für eine gute Stunde gesperrt worden. Ermittler hoben eine illegale Cannabis-Indoorplantage mit mehr als 100 Pflanzen in Seevetal aus.

Außerdem wurden Wohnungen und Büros in Hamburg und Berlin durchsucht und neben den Cannabispflanzen Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 250.000 Euro, 30.000 Euro Bargeld, ein Fahrzeug und ein Messer beschlagnahmt.

Zwei Verdächtige in Hamburg aufgespürt

Rauschgiftfahnder nahmen acht Verdächtige fest, davon zwei Personen in Hamburg und zerschlugen so nach Angaben der Staatsanwaltschaft Duisburg, die die Durchsuchungen angeordnet hatte, einen „gut organisierte Drogenbande“.

In Seevetal, direkt an der Bahnstrecke, habe sich eine Lagerhalle befunden, in der die Ermittler 1187 Cannabispflanzen sowie eigens für deren Pflege angestellte „Gärtner“ vorfanden. Die Bahnstrecke sei „zum Schutz der Einsatzkräfte und im Hinblick auf mögliche flüchtige Tatverdächtige“ gesperrt worden.

Drogenring schädigte Stromversorger

Die Festgenommen stehen unter Verdacht, bundesweit und in mindestens vier Fällen gewerbsmäßig Cannabis-Indoorplantagen betrieben zu haben und mit mindestens 100 Kilogramm Marihuana gehandelt zu haben.

Die Ermittlungen laufen bereits seit dem vergangenen Jahr. Damals hatten Mitglieder der Bande unter anderem eine Plantage in Oberhausen betrieben, die nach Angaben der Polizei für den städtischen Stromversorger EVO einen Schaden von mehr als 30.000 Euro verursacht hatte.

In Seevetal waren die Verdächtigen kurz vor der ersten Ernte am Donnerstag von den Ermittlern überrascht worden. Zeitgleich wurden sechs Wohnungen und drei Geschäftsraume weiterer Bandenmitglieder in Hamburg und Berlin durchsucht.