Experte sagt: In den Stunden nach dem Schiffsunfall hätte der Träger brechen können. Wann die Süderelbbrücke auf der Autobahn A1 wieder komplett befahrbar sein wird, ist unklar.
Hamburg. Die Kollision eines Schiffes mit der Autobahnbrücke über die Süderelbe hätte weitaus dramatischere Folgen haben können als bislang bekannt. Nachdem Ingenieure des Landesbetriebes Brücken, Straßen und Gewässer (LSBG) die Schäden an einem der sechs Hauptträger begutachtet haben, gehen die Experten davon aus, dass die 970 Meter lange Brücke in den Stunden nach dem Unfall akut einsturzgefährdet war. „Unter einer massiven Last hätte der Hauptträger brechen können“, sagte Prüfingenieur Holger Wohlfeil.
Die Süderelbe-Brücke der Autobahn 1 ist eine der am stärksten frequentierten Brücken Hamburgs. Über sie führen auch viele Schwertransporte, die ein Gewicht von über 44 Tonnen haben. Der Schiffsführer, dessen Schubverband am vergangenen Donnerstag die Brücke rammte, hatte den Unfall erst rund drei Stunden später gemeldet.
In der Zwischenzeit war der Verkehr ungehindert weiter über die Brücke gelaufen. Erst nach der Meldung wurde die Brücke für Lkw gesperrt.
Wann das Bauwerk wieder komplett befahrbar sein wird, ist unklar. Zum Jahresende soll ein Konzept für die Sanierung vorliegen. Experten gehen davon aus, dass die Reparatur der umfangreichen Schäden eher mehrere Monate als Wochen dauern werden.