Eine Familie aus Volksdorf soll sich über mehr als ein Jahr eine junge Frau aus Ecuador als eine Art Haussklavin gehalten haben.

Hamburg. Ein Ehepaar aus Hamburg-Volksdorf soll eine junge Frau aus Ecuador eineinhalb Jahre lang als billige Arbeitskraft ausgebeutet haben – und dafür vor Gericht kommen. Die Staatsanwaltschaft hat die 41-Jährige unter anderem wegen ausbeuterischen Menschenhandels und ihren zwei Jahre älteren Mann als Gehilfen angeklagt, wie Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Freitag sagte.

Das Paar bestreitet die Vorwürfe. Beide haben nach Möllers’ Angaben erklärt, sie hätten die heute 22-Jährige wie ein Familienmitglied behandelt. Sie sollen sich nach dem Willen der Anklage vor dem Amtsgericht Hamburg-Barmbek verantworten.

Der Ecuadorianerin Rosa Maria J. R. wurde zuvor offenbar in ihrer Heimat versprochen, sie bekäme fürs Kinderhüten und Hausputzen rund 800 Dollar im Monat. Als sie nach Deutschland kam, soll die Familie ihr offenbar die Papiere weggenommen und sie gezwungen haben, 14 Stunden am Tag ohne Lohn zu arbeiten.