Militärische Altlasten sind der Grund für die Rauchentwicklung am Flughafen Lübeck-Blankensee. Sperrungen sind wieder aufgehoben.

Lübeck. Die Ursache für die wiederholte Rauchentwicklung am Flughafen Lübeck-Blankensee ist geklärt: Grund seien militärische Altlasten im Boden. Die Feuerwehr stieß bei Grabungen auf einen Behälter, aus dem eine Flüssigkeit austrat. Am Sonnabend und schon zwei Tage zuvor war weißer Rauch von einer Wiese aufgestiegen. Daraufhin wurde der Flugverkehr eingestellt. Die Untersuchungen des Behälters ergaben, dass es sich bei dem Stoff nicht um explosives Material, sondern um Chlorsulfonsäure handelt, die schon seit Jahrzehnten im Boden lagerte. Der Stoff sei während des Zweiten Weltkrieges zur Vernebelung von Zielen genutzt worden.

In Verbindung mit Sauerstoff kommt es zu einer chemischen Reaktion, die den starken Rauch verursacht. Derzeit werde noch untersucht, wie es dazu kommen konnte, dass dieser Stoff an die Oberfläche gelangte.

Die erneute Rauchentwicklung am Sonnabend entstand fast an derselben Stelle wie am Donnerstag auf einer Wiese in der Nähe der Landebahn. Die Einsatzkräfte fanden wie beim vorherigen Einsatz eine pulvrige Substanz. Beim Abtragen des Erdreichs stieß die Feuerwehr in 40 Zentimeter Tiefe auf einen undichten Behälter mit etwa 20 Litern einer unbekannten Flüssigkeit. Da es sich bei dem Gelände um einen alten Militärflugplatz handelt, wurde der Kampfmittelräumdienst angefordert.

Von der Einsatzstelle gehe derzeit keine Gefahr aus, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der Fundort wurde mit Folie und Kies abgedeckt. In den nächsten Tagen soll eine Spezialfirma die Substanz und das Erdreich entsorgen. Die Sperrung der angrenzenden Bahnlinie und der Bundesstraße 207 wurde am Sonnabendabend aufgehoben.

Wegen des Vorfalls am Sonnabend mussten zwei Linienflieger aus Stockholm und Palma nach Bremen umgeleitet werden. Vier Kleinflugzeuge wurden umgeleitet, vier weitere steuerten gleich andere Flughäfen an. Am Sonntag nahm der Flughafen wieder seinen regulären Betrieb auf.

(abendblatt.de/dapd)