Am Sonnabend durften keine Flugzeuge in Lübeck landen und starten. Eine kristalline Substanz hatte sich entzündet, Häuser wurden evakuiert.

Lübeck. Erneut kam es am Sonnabend zu einem Großeinsatz am Lübecker Flughafen Blankensee: Zwei Tage nachdem dort starker Rauch den Flugverkehr lahmgelegt hat, ist an fast der selben Stelle zu einem Zwischenfall gekommen. Nur wenige Meter von der Landebahn und zwei Meter von der Flughafenumzäunung entfernt kam es zu einer Rauchentwicklung, sagte eine Polizeisprecherin. Der Qualm zog auch über die angrenzende Bundesstraße 207 und eine Bahnstrecke, die bis zum frühen Abend gesperrt waren. Auch einige Häuser wurden evakuiert. Die Bewohner konnten aber nach kurzer Zeit wiederzurückkehren.

Der Flugverkehr wurde wieder gestoppt, inzwischen ist er aber in vollem Gange. Zwei Linienmaschinen aus Stockholm und Palma de Mallorca wurden nach Angaben der Polizei am Sonnabend nach Bremen umgeleitet, ebenso vier Kleinflugzeuge. Vier weitere Kleinflugzeuge konnten rechtzeitig informiert werden, sie sind gar nicht erst Richtung Lübeck geflogen.

Wie am Donnerstagabend habe sich erneut eine kristalline Substanz entzündet, sagte eine Polizeisprecherin. Die Feuerwehr Lübeck rückte mit mehreren Einsatzkräften an. Als die Feuerwehr Erde abtragen wollte, auf der die Substanz lag, entdeckte sie laut Polizei einen undichten Behälter, aus dem eine unbekannte Flüssigkeit austrat. Daraufhin wurde der Kampfmittelräumdienst informiert. Die Flüssigkeit hat ersten Ermittlungen zufolge anscheinend mit der Luft reagiert und dadurch ihre Konsistenz in die pulvrige Substanz und ein Gas verändert.

Der Regionalflughafen ist ein alter Militärflugplatz. "Es wird geprüft, ob der Fund damit zusammenhängt“ sagte die Polizeisprecherin. Eine Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Hamburg hat am Sonnabendabend ihre Arbeit aufgenommen. Sie will Proben von der Substanz nehmen und analysieren.

(abendblatt.de/dpa)