Der Sieger von “Deutschland sucht den Superstar“ soll nach Fahrt ohne Führerschein einen Freund zur Falschaussage überredet haben.

Hamburg. Weil er einen Freund zur Falschaussage angestiftet haben soll, muss sich DSDS-Gewinner Mehrzad Marashi am kommenden Montag im Berufungsverfahren vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der 30-Jährige seinen Freund Vatsana R., 31, dazu bewegt haben, vor Gericht für ihn zu lügen. Hintergrund: Marashi war vor dem Amtsgericht Barmbek angeklagt, weil er ohne Führerschein im Juli 2009 in einem Audi auf der Bramfelder Chaussee gefahren war.

Vatsana R. habe jedoch sowohl gegenüber einem Polizisten als auch vor dem Amtsgericht Barmbek bekundet, nicht der Musiker, sondern er sei der Fahrer des Audi gewesen. Marashi war trotz dieser Falschaussage zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt worden. Im November 2011 war Marashi auch im darauf folgenden Verfahren wegen Anstiftung zur Falschaussage schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verurteilt worden.

Gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft erfolgreich Berufung ein. „Wir streben eine höhere Verurteilung an“, sagte Wilhelm Möllers, Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, dem Abendblatt. „Die Strafandrohung bei Anstiftung zur Falschaussage beginnt bei drei Monaten. Im Regelfall ist in solchen Fällen eine Geldstrafe nicht mehr vorgesehen.“ Wegen Anstiftung einer Falschaussage droht Marashi sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Der in Hamburg lebende Deutsche iranischer Abstammung hatte im April 2010 die siebte Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen. In Poppenbüttel hat Marashi inzwischen eine eigene Tanzschule eröffnet.