Unbekannte Täter haben mehrere Fensterscheiben und die Eingangstür des Polizeikommissariats in Hamburg-Volksdorf beschädigt.
Hamburg. Unbekannte haben die Polizeiwache in Volksdorf erneut mit Steinen angegriffen. Mit gelber Farbe schrieben sie zudem „Liebig lebtt – Flora bleibt“ auf die Außenstelle des Kommissariats, wie eine Polizeisprecherin sagte. Damit spielten sie auf die Zwangsräumung eines Hauses an der Berliner Liebigstraße an – sowie auf das linksalternative Kulturzentrum Rote Flora. Das Gebäude im Hamburger Schanzenviertel könnte Ende März verkauft werden. Der designierte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kündigte aber am Mittwoch an, das Zentrum solle in seiner bisherigen Form erhalten bleiben.
Die Täter beschädigten den Angaben zufolge am Wochenende mehrere Fensterscheiben des Polizeikommissariats sowie die Scheibe der Eingangstür. „Insgesamt vier Fenster und die Eingangstür wurden vermutlich durch den Bewurf mit faustgroßen Natursteinen stark beschädigt“, berichtete die Sprecherin. Die Scheiben seien nicht zu Bruch gegangen, weil es sich um eine Spezialverglasung handele. Der Staatsschutz führt die Ermittlungen.
Bereits vor vier Monaten hatten Unbekannte einen Farbanschlag auf die Wache in Volksdorf verübt. Sie warfen mehrere Marmeladengläser mit blauer Farbe gegen den Eingang – und Steine auf neun Scheiben. Kurz zuvor war das Wohnhaus von Hamburgs Innensenator Heino Vahldieck (CDU) mit Farbe beschmiert worden; außerdem hatten Unbekannte das Auto des damaligen Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, demoliert. In einem Bekennerschreiben hatten sich autonome Gruppen der Taten bezichtigt – und sie unter anderem mit der Innenministerkonferenz im November 2010 in Hamburg begründet.